Popkantorin Karola Schmelz-Höpfner und Pfarrer Johann Lehmhaus laden dazu ein, Geschichten vom Scheitern zu erzählen, dem Kind in der Krippe zu Füßen zu legen oder sie durch den Schredder zu jagen, um sie los zu werden. Foto: Konczak
Stadtkirche

Den Kopf frei machen für Neues

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Warum in der Stadtkirche Geschichten vom Scheitern erzählt und gefeiert werden sollen.

Geschichten vom Scheitern stehen schon in der Bibel. Die Weihnachtsgeschichte etwa sei eine, meint Popkantorin Karola Schmelz-Höfner. „Kein Hotel finden und dann das Kind im Stall zur Welt bringen, das kann man auch scheitern nennen“, begründet Schmelz-Höpfner. Obwohl Scheitern etwas alltägliches sei, falle es schwer übers Scheitern zu sprechen, erklärt Pfarrer Johann Lehmhaus. Dabei entlaste es, über Fehler zu reden. „Hinterher kann man sie ablegen“, sagt er.

Geschichten vom Scheitern

Genau darum geht es bei einer Veranstaltung unter dem Titel „Geschichten vom Scheitern“, zu der die Delmenhorster Stadtkirche für den 29. Dezember um 17 Uhr einlädt. „Wir wollen unsere Geschichten erzählen und das Scheitern gemeinsam aushalten“, so Schmelz-Höpfner. Wer mag, kann sie auch dem Kind in der Krippe zu Füßen legen oder sie aufschreiben und durch den Schredder jagen. Die Fehler würden weder kommentiert oder bewertet noch gebe es anschließend Ratschläge oder Lebenshilfe. Auch werde niemand gezwungen, Privates nach außen zu kehren, erklärt Lehmhaus. „Wir wollen mit der Gewissheit ins neue Jahr gehen, dass wir trotz unserer Fehler getragen werden“, erklärt Schmelz-Höpfner.

Wortbeiträge, Musik, Gebäck und Getränke

Die Veranstaltung sei kein Gottesdienst und enthalte auch keine gottesdienstlichen Elemente, betonen die Macher. So sollen auch die Bänke in der Stadtkirche leer bleiben und stattdessen der Raum dazwischen bespielt werden. Neben Wortbeiträgen und Raum für Gespräche gibt es auch Musik, Getränke und Gebäck. „Nur reden verstopft den Kopf“, findet Lehmhaus.
Grundsätzlich kann die Veranstaltung ohne Anmeldung besucht werden. Wer seine Geschichte in großer Runde teilen möchte, wird jedoch gebeten, sich vorab mit Johann Lehmhaus (E-Mail: johann.lehmhaus@kirche-oldenburg.de) in Verbindung zu setzen.

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