Brisanter Knotenpunkt: Die Bremer Heerstraße mit Einmündung Großer Tannenweg. Für Radfahrer und Fußgänger ist nicht sehr viel Platz. Foto: Konczak
Verkehrsgutachten

Gymnasium in Iprump wäre machbar

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Die Zwischenergebnisse aus dem Verkehrsgutachten für ein drittes Gymnasium in Iprump wurden vorgestellt.

Ein Gymnasium am geplanten Standort in Iprump wäre machbar – für eine Umsetzung gibt es aber noch viel zu tun. So lautet das Fazit aus dem Verkehrsgutachten, dessen Zwischenergebnis die Stadtverwaltung und das beauftragte Institut PGT Umwelt und Verkehr GmbH Anfang vergangener Woche dem Stadtrat und der interessierten Öffentlichkeit in der Markthalle vorgestellt hat. Im Juni hatte der Rat grünes Licht für den Standort eines dritten Gymnasiums östlich der Grundschule Iprump-Stickgras gegeben. Das Grundstück ist schon im Besitz der Stadt. „Es muss immer Kompromisse geben. Kein Standort ist perfekt“, erklärte Oberbürgermeisterin Petra Gerlach zu Beginn der Ratsinformationsveranstaltung, die auch rund 40 Bürger verfolgten.

Knotenpunkt Bremer Heerstra0e / Großer Tannenweg

Eine Problematik stellt der Knotenpunkt der Kreuzung Bremer Heerstraße / Großer Tannenweg und dem Bahnhof Heidkrug dar. Wie Heinz Mazur aus der Geschäftsführung des Instituts ausführte, sind unter anderem die Geh- und Radwege zu schmal für den zu erwartenden Pulk an Schülern. Neben einer Verbreiterung seien etwa zusätzliche Querungsfurten im Einmündungsbereich Bremer Straße und Großer Tannenweg, eine ergänzende barrierefreie Linienbus-Haltestelle mit Querungshilfe und ein Buswendeplatz nötig. Laut Mazur sind auf der Bremer Heerstraße pro Tag 10.000 bis 11.000 Autos unterwegs. In den 15 Minuten vor Schulbeginn könne es zu „kurzen Spitzen“ im Verkehr kommen. Durch den angrenzenden Bahnübergang ergebe sich zudem eine „knifflige“ Situation. Um mehr Platz für Fuß- und Gehwege zu schaffen, könne, so Mazur, die dreispurige Bremer Heerstraße im Kreuzungsbereich Großer Tannenweg auch auf zwei Spuren verkleinert werden. Es sei ein Kompromiss auf Kosten des Autoverkehrs, der politisch gewollt sein müsse. Einen Unfallschwerpunkt stelle der Knotenpunkt zwar nicht dar, aber es bedürfe eben einiger Änderungen. Alles ist allem handele es sich um einen „schönen Schulstandort“.

Hol- und Bringzone für Elterntaxis

Die Prognose rechnet mit etwa 700 Schülern für das neue Gymnasium. 70 Prozent wohnen weniger als vier Kilometer entfernt und haben damit keinen Anspruch auf Beförderung. Etwa 150 Schüler kommen laut Gutachten mit dem Bus zur ersten Stunde. Rund 30 Stellplätze werden benötigt. Und: circa zehn Halteplätze für eine Hol- und Bringzone. „Als Verkehrsplaner sagt man das nicht gern“, räumte Mazur hinsichtlich der Elterntaxis ein. Aber die Realität sehe eben so aus.
„Es gibt keine einfache Lösung. Es hört sich sehr kompliziert an“, meinte Hasan Bicerik (SPD), der die Frage nach der Verhältnismäßigkeit stellte. „Eine große Aufgabe für die Verwaltung“, so Uwe Dähne (Grüne). Und wie es mit den Kosten und der Dauer aussehe?
Wie Erster Stadtrat Markus Pragal erklärte, erhielt die Verwaltung das Zwischenergebnis des Verkehrsgutachtens erst in der Woche zuvor. Für die Bewertung und Prüfung brauche man noch sechs bis acht Wochen. Auch laut Pragal gibt es kein Grundstück, das ideal ist. „Es ist immer ein Abwägungsprozess.“ Parallel prüfe man noch andere mögliche Standorte.

Zeitlicher Umsetzungsdruck

Zentral bei der Entscheidung, so Oberbürgermeisterin Gerlach, sei jedoch auch der „zeitliche Umsetzungsdruck“. Das dritte Gymnasium, das steigende Schülerzahlen und der Elternwille erforderlich machen, muss im Sommer 2026 seinen Betrieb aufnehmen. Bei optimistischer Planung könne das Schulgebäude in Iprump Mitte 2028 fertiggestellt sein. Für die Übergangszeit wären Mobilbauten bei der Oberschule Süd nutzbar.
Bürger, die noch Fragen haben, können sich jederzeit an die Stadtverwaltung wenden, versprach Gerlach. Aus zeitlichen Gründen war das in der Markthalle nicht mehr möglich.

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