Der Suchraum für einen Standort des neuen Umspannwerks ist rot eingekreist. Karte: Tennet
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Wo wird das neue Umspannwerk stehen?

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Im Frühjahr soll der Standort in Schönemoor feststehen. Der Netzbetreiber Tennet informiert zum Planungsstand.

Im Zuge der Energiewende erneuert und verstärkt der Übertragungsnetzbetreiber Tennet die bestehende 380-kV-Leitung von der Schaltanlage Elsfleth/West bis zum Umspannwerk Ganderkesee. Die rund 29 Kilometer lange Leitung, die durch die Landkreise Wesermarsch und Oldenburg verläuft und die Gemeinden Berne und Lemwerder streift, kann zukünftig mehr Strom aus Windenergie aufnehmen. Somit soll sie den Weitertransport von zusätzlichen Strommengen aus Windkraftanlagen der Nordsee in das bestehende Leitungsnetz sichern.

Suche macht Fortschritte

Für den Ersatzneubau der Höchstspannungstrasse ist auch ein neues Umspannwerk erforderlich, das in Schönemoor stehen soll. Zum aktuellen Planungsstand informiert Tennet, dass die Suche nach einem möglichen Standort Fortschritte macht. „Wir sind zuversichtlich, die Verhandlungen in den kommenden Monaten abzuschließen. Anschließend werden wir die Öffentlichkeit über die konkreten Pläne und den Zeitplan für den Bau des neuen Umspannwerks informieren“, so der Netzbetreiber, der damit im Frühjahr rechnet.
Seit Januar dieses Jahres führt Tennet Kartierungsarbeiten durch, um Flora und Fauna zu erfassen. Daraus sollen konkrete Schutz- und weitere Maßnahmen abgeleitet werden, um die Auswirkungen durch Bau und Betrieb der Leitung so gering wie möglich zu halten. Für die Bauarbeiten an den künftigen Maststandorten sind Baugrunduntersuchungen wichtig. Die Masten sind zwischen 60 und 90 Meter hoch und stehen in Abständen von 300 bis 400 Metern. „Sie müssen enormen Trag- und Zugkräften standhalten. Entsprechend sicher müssen sie im Boden verankert sein. Durch die Baugrunduntersuchungen erhalten wir wichtige Erkenntnisse über die Beschaffenheit des Bodens, auf deren Grundlage wir das optimale Fundament ermitteln können“, so Tennet. Nachdem man damit in Elsfleth, Berne und Lemwerder gestartet ist, kommt Ganderkesee im nächsten Frühjahr dazu.

Baubeginn 2027

Seit Ende Oktober und noch bis zum 12. Januar gibt es sogenannte terrestrische Vermessungsarbeiten auf Grundstücken der Kommunen Berne, Elsfleth, Ganderkesee und Lemwerder, um die Masten später möglichst raumschonend zu positionieren. Ein Vermesser nimmt dafür Wege und Straßen, Telefonleitungen, Geländehöhen, Verkehrszeichen, Freileitungen und Baumbestände vor Ort auf.
Gesetzlich verankert ist das Vorhaben im Bundesbedarfsplangesetz. In seiner Planung wird es durch die niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr geprüft. Aktuell befindet sich das Projekt laut Tennet in den Vorbereitungen zur Aufnahme des Planfeststellungsverfahrens. Die Behörde bestätigt in diesem Verfahren den genauen Verlauf der Trasse, die sich an der Bestandsleitung orientiere. Das Einreichen der Planfeststellungsunterlagen plant der Netzbetreiber für Mai 2025.
Läuft alles reibungslos, rechnet Tennet für 2027 mit dem Baubeginn. Die Inbetriebnahme ist für 2030 vorgesehen. Anschließend wird die alte Leitung zurückgebaut.

Mehr Infos gibt es auf der Projektwebseite.

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