Oft müssen sich der Auto- und Radverkehr oder die Fußgänger mit den Radfahrern eine Straße teilen. Der Fahrradschnellweg zwischen Bremen und Ganderkesee könnte für Abhilfe sorgen. Foto: Konczak Oft müssen sich der Auto- und Radverkehr oder die Fußgänger mit den Radfahrern eine Straße teilen. Der Fahrradschnellweg zwischen Bremen und Ganderkesee könnte für Abhilfe sorgen. Foto: Konczak
Fahrradschnellweg

Warten auf den Radweg

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Der Fahrradschnellweg bis nach Oldenburg ist seit Jahren beschlossen / Warum es stockt

Obwohl der Fahrradschnellweg von Bremen über Delmenhorst ins Oldenburger Land durch das „Regionale Mobilitätskonzept Radverkehr“ schon 2017 bis 2019 durch den Kommunalverbund erarbeitet wurde, schien der Bau in weiter Ferne zu liegen. Das soll sich 2025 ändern.

Viele Unwägbarkeiten erschweren die Planung der Strecke

Das Problem bislang: Insbesondere im Bereich der Delmenhorster Innenstadt gibt es aufgrund ausstehender Projekte wie dem Umbau des Bahnhofsvorplatzes oder der Zukunft des DLW-Areals viele Unwägbarkeiten. Diese machen eine nachhaltige Planung der Strecke aktuell unmöglich.

„Bis zum Bahnhofsvorplatz kann man ja mal gucken“

Um den Ausbau dennoch in Gang zu bringen, beantragte die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen bereits im August das Projekt schnellstmöglich bis an die kritischen Bereiche fortzuführen. „Bis zum Bahnhofsvorplatz in Delmenhorst kann man ja mal gucken“, meint Marianne Huismann, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Delmenhorster Rat. Der Antrag stieß sowohl bei der Verwaltung als auch bei der Mehrheit des Ausschusses auf Gegenliebe. 30.000 Euro Planungskosten sind im Haushaltsentwurf, der am kommenden Mittwoch im Rat beschlossen wird, berücksichtigt.

Für die kritischen Bereiche schlägt der ADFC provisorische Lösungen vor

„Es wäre angebracht, dass sich die Stadt Delmenhorst endlich aufmacht, die Machbarkeitsstudie zu überarbeiten und dann auch umsetzt“, sagt Gerd Gramberg vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). Für die kritischen Bereiche schlägt der ADFC provisorische Lösungen vor. Etwa im Bereich des Bahnhofsvorplatzes könne der Radschnellweg schon mal mithilfe von Absperreinrichtungen auf bestehenden Straßen ausprobiert werden. So sei ein späterer Rückbau kein Problem und man könne Erfahrungen sammeln. „Es könnte mit wenig Aufwand eine Spur der Wittekindstraße (von der Friedrich-Ebert-Alle bis zur Mühlenstraße) für den Kfz-Verkehr gesperrt und für den Radverkehr freigegeben werden“, sagt Gramberg.

Das Ursprungskonzept, die Nordwollestraße zur Fahrradstraße zu machen, verwarf die Verwaltung

Doch auch an anderer Stelle herrschen unterschiedliche Auffassungen, was die beste Route für die Radfahrerinnen und Radfahrer sein könnte. Im Ursprungskonzept des Kommunalverbundes war etwa die Nordwollestraße vorgesehen, die zur Fahrradstraße werden sollte. Doch die Verwaltung verwarf diese Pläne, unter anderem weil dort Delbus-Linien lang führen und man um die Pünktlichkeit der Busse fürchtete.

Neuer Vorschlag ist die Bremer Straße

Bündnis 90/ Die Grüne schlagen nun die Bremer Straße vor. Diese verläuft ebenfalls parallel zu den Bahngleisen und führt direkt in die Innenstadt. Der ADFC findet die Bremer Straße allerdings nicht so gut geeignet. Es gebe zu viele „Knackpunkte“. „Die Grünen und auch alle anderen Ratspolitiker sollten sich mal unsere Vorschläge ansehen“, fordert Gramberg auf und lädt zu einer Testfahrt ein.

ADFC wünscht sich einen möglichst klaren Beschluss

„Wir haben dem Kommunalverbund eine Route nördlich der Bahnlinie Bremen nach Delmenhorst vorgeschlagen. Dann spart man sich den Bahnübergang am Großen Tannenweg“, so Gramberg. „Wir würden uns wünschen, dass es in der Ratssitzung zu einem möglichst klaren Beschluss kommt, dass die Evaluierung und Umsetzung der Regionalen Machbarkeitsstudie für eine schnelle Radverkehrsverbindung Bremen-Delmenhorst-Ganderkesee (RMS20) eine hohe Priorität erhält und gemeinsam mit uns über die Verbesserungsvorschläge gesprochen wird.“

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