Die alten Protest-Schilder für und gegen den Bau sind auf beiden Seiten der Landesgrenze noch zu finden. Fotos: Konczak
B 212n

Wirtschaft fordert mehr Tempo

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Die Entwurfsplanungen für die B212n zwischen Harmenhausen und der A281 sollen Mitte 2025 eingereicht werden.

Was ist eigentlich mit der B 212n? Mehr als ein Jahrzehnt stritten Delmenhorst, Bremen, Niedersachsen und Bürger beiderseits der Landesgrenze um den verträglichsten Streckenverlauf und darum, ob die Verbindung zwischen der Wesermarsch und der A 281 (inklusive Wesertunnel) überhaupt notwendig ist. Banner am Straßenrand zeugen bis heute von den unterschiedlichen Ansichten der Anwohner.

Bereits 2009 endete das Raumordnungsverfahren. Im Mai 2019 ermittelte schließlich die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr die Vorzugsvariante für die Linienführung. Die Wahl fiel auf die sogenannte Südvariante mit Teilanschluss an die L 875 von und nach Berne. Südvariante bedeutet dabei, dass die Straße südlich von Deichhausen die Ochtum in Richtung Bremen überqueren soll.

Seitdem ist es still geworden um das Projekt. So still, dass Vertreter der Wirtschaft offenbar befürchten, dass es ganz in den Schubladen verschwinden könnte. So sahen sich die Handelskammer Bremen und die Oldenburgische Industrie- und Handelskammer unlängst veranlasst, einen gemeinsamen Appell an die Bundesländer Niedersachsen und Bremen zu richten. Darin fordern sie ein „zügiges und stringentes Planverfahren sowie die schnellstmögliche bauliche Umsetzung der B 212n“. Die B 212n stelle einen entscheidenden Lückenschluss für die gesamte Region links der Weser dar.

Der Wunsch der Kammern: Bei der anstehenden Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans 2030 sollen sich Niedersachsen und Bremen dafür einsetzen, dass die beiden Teilstrecken Harmenhausen-Landesgrenze und Landesgrenze-A 281 zu einem Gesamtprojekt des „Vordringlichen Bedarfs“ zusammengebunden werden. Bislang ist nur das 12,2 Kilometer lange Stück auf niedersächsischer Seite so eingestuft. Die drei Kilometer auf Bremer Seite fallen in die Kategorie „Weiterer Bedarf“. Das allerdings mit dem Zusatz „mit Planungsrecht“, weil das Projekt seinerzeit als Ganzes bewertet wurde, da es nur so seine verkehrliche Wirkung voll entfalten kann.

Bremen hat mit der Umsetzung seines Teils des Projektes die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (Deges) beauftragt. Nach Angaben von Yannoh Mügge, Pressesprecher der Bremer Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung, wird aktuell ein länderübergreifender RE-Entwurf (standardisierte Gestaltung von Entwurfsunterlagen im Straßenbau) für die B 212n unter Federführung der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Geschäftsbereich Aurich, erstellt. „Ziel ist die Einreichung der Unterlagen zur Erlangung des ‚Gesehenvermerkes‘ durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) im zweiten Halbjahr 2025“, teilt Mügge mit.

Laut Homepage der Deges hätte der RE-Entwurf bereits Mitte 2024 fertig sein sollen. Auf der Internetpräsenz der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr findet sich ebenfalls ein Hinweis auf die laufende Entwurfsplanung. Der Artikel ist mit einem Aktualisierungshinweis vom 2. Februar 2021 gekennzeichnet.

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