Die Pflegeberaterin Ingeborg Kück (links) gab den Anwesenden einen Durchblick durch den Pflegedschungel. Foto: Fricke Die Pflegeberaterin Ingeborg Kück (links) gab den Anwesenden einen Durchblick durch den Pflegedschungel. Foto: Fricke
Osterholz-Scharmbeck

Ärzte, Pflege, Bänke und mehr

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Der Seniorenbeirat der Kreisstadt informierte über Erfolge, Initiativen und den Pflegedschungel

Viele Themen, die den Seniorenvertretern „unter den Nägeln“ brennen standen auf der Tagesordnung des Seniorenbeirats. Zum Beispiel der zu erwartende Mangel an Hausärzten und Personalmangel in Pflegeeinrichtungen. Zu Beginn der Sitzung gedachte das Gremium mit seinem Vorsitzenden Harry Schnakenberg der verstorbenen langjährigen Vorsitzenden Jutta Menke, die kürzlich im 98. Lebensjahr verstorben war.

Erfolge bei Moormobil und Ü60-Partys

Zu den aktuellen Themen der öffentlichen Sitzung zählte auch ein Resümee zum Moormobil, das auf Veranlassung des Seniorenbeirates im September 2022 ins Rollen kam. Willi Gerlach berichtete der Versammlung, dass bereits im November 2023 der tausendste Fahrgast registriert wurde. Das Moormobil werde gut gebucht und es werde inzwischen überlegt, ob es statt an vier Tagen pro Woche an fünf Tagen eingesetzt wird.

Eine Erfolgsgeschichte auch die Ü60-Party. „In zwei Tagen waren alle 150 Karten verkauft und wir überlegen ein paar mehr Karten pro Veranstaltung zu verkaufen“, so Schnakenberg. Statt zweimal jährlich könnten drei Partys veranstaltet werden, der Bedarf sei sehr groß und die nächste Ü60-Party findet am 15. Februar 2025 statt.

Verbesserungsbedarf bei Arztpraxen und öffentlichen Bänken

Weniger erfreulich berichtete Angelika Haase aus der Initiative ÄknO (Ärzte kommen nach Osterholz-Scharmbeck) über den Mangel an praktischen Ärzten. Zum Beispiel, dass bis zum Jahre 2030 die Hälfte der Hausärzte aus dem Berufsleben ausscheiden werde. „Wir haben uns dem Thema angenommen“, so Haase. „Kontakte mit der Stadt, Landkreis und der Kassenärztlichen Vereinigung wurden aufgenommen.“

Auch verbesserungswürdig ist laut Thomas Nolte das Thema Sitzbänke in der Stadt. An vielen Orten und Plätzen in der Stadt würden noch öffentliche Sitzgelegenheiten fehlen. Inzwischen habe es Gespräche mit der Stadt gegeben und es entstand die Idee, ein Kataster über die vorhandenen Sitzbänke einzurichten und diese mit Plaketten zum Notfallsystem zu versehen. Für Hinweise aus der Öffentlichkeit wäre der Seniorenbeirat dankbar, wo noch Sitzgelegenheiten fehlen.

Vortrag zur Pflege von Angehörigen

Im Anschluss an die Sitzung des Seniorenbeirates gab die Pflegeberaterin beim Senioren- und Pflegestützpunkt im Landkreis Osterholz, Ingeborg Kück, den Mitgliedern und Vortragsgästen umfangreiche Informationen für pflegende Angehörige. „Wir haben Pflegenotstand durch fehlende Dienstleister“, so Kück.

Immer wieder würden viele Fragen zum Thema Pflegebedürftigkeit an sie herangetragen. Wer kann helfen? – heißt es häufig. Die Vortragsgäste erfuhren, dass in erster Linie die Krankenkassen, Ärzte, Pflegedienste und der Pflegestützpunkt Ansprechpartner seien. Die Beratung und Antragstellung erfolge im Pflegestützpunkt zusammen mit Tanja Ehrichs. Die Anwesenden erfuhren, dass die Krankenkassen gleichzeitig auch Pflegekassen sind.

Der Senioren- und Pflegestützpunkt sei die erste Anlaufstelle für ältere Menschen und für Pflegebedürftige jeden Alters sowie deren Angehörige. Beratungen erfolgen hier vertraulich und kostenlos, erklärte die Pflegeberaterin. Mehr Infos unter 04791 / 803 70.

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