Warum ist die Demokratie wertvoll? Das war die zentrale Fragestellung einer Veranstaltung an der Integrierten Gesamtschule Buschhausen. Die niedersächsische Landtagspräsidentin Hanna Naber (SPD) beantwortete hierbei die Fragen der Schülerinnen und Schüler des neunten Jahrgangs – und zwar alle Fragen.
Die Jugendlichen waren vorbereitet, hatten Zettel mit Notizen und Fragen dabei. Hanna Naber stellte sich kurz vor: Mit 16 Jahren trat sie in die SPD ein, ist mittlerweile seit 37 Jahren Mitglied.
Ihr Wahlkreis liegt in Oldenburg, ihrem ehemaligen Studienort. In ihrer Funktion als Landtagspräsidentin repräsentiert sie allerdings alle 146 Abgeordneten, müsse entsprechend überparteilich agieren.
Großes Interesse seitens der Schülerinnen und Schüler
Die ersten Meldungen ließen nicht lange auf sich warten – schon nach kurzer Zeit zählten die Lehrkräfte zwölf gleichzeitige Meldungen, moderierten eine Redeliste. Naber erklärte den Arbeitsablauf des Landtags: „Wir diskutieren, wie im Fußball geht es da manchmal ordentlich zur Sache.“ Auf die anschließende Frage nach ihrem liebsten Fußballverein erwiderte sie nur, Bayern München möge sie nicht.
Wenn sie für einen Tag in einem anderen Bundesland arbeiten könne, welches würde sie wählen? Wahrscheinlich Mecklenburg-Vorpommer, sagte Naber nach kurzer Überlegung, weil der dortige Landtag in so einem schönen Schloss liegt. Oder in Bayern, wegen der Größe des Parlaments: „Da geht es auch sehr pompös zu.“
Politische Bildung hautnah
Doch auch ganz konkrete Fragen hatten die Jugendlichen: Was wollen Sie gegen den Lehrermangel tun? Wie entstehen Gesetze? Beides könne sie natürlich nicht alleine entscheiden, sagte Naber, es brauche parlamentarische Aushandlungsprozesse, um gute Lösungen für komplexe Probleme zu finden. Sie selbst mache sich für einen vereinfachten Quereinstieg von Lehrkräften stark. Zudem halte sie es für einen vielversprechenden Ansatz, die Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse zu fördern.
Auf die Frage, welchen Rat sie für die Schülerinnen und Schüler hat, antwortete Naber: „Es gibt viele Länder, wo Menschen neidisch auf unser demokratisches System sind. Nutzt diese Möglichkeiten, die ihr hier in der Demokratie habt!“