Morgens die Kaffeemaschine befüllen, duschen oder die Toilettenspülung betätigen. Trinkwasser ist elementarer Bestandteil des Lebens. Damit in Zukunft die Versorgung im Bundesland sichergestellt ist, stellte Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf gemeinsam mit der swb und dem Institut für Wasserforschung (IWW) das Trinkwasserkonzept 2050 des Landes vor.
Bremen importiert rund 80 Prozent des Trinkwassers
Diese Woche soll das Konzept vom Senat verabschiedet werden. Annähernd autark wie Bremerhaven wird Bremen in naher Zukunft nicht werden. Im Gegenteil: Bis 2050 wird die Stadt weiterhin deutlich vom niedersächsischen Wasser abhängig sein.
Rund 80 Prozent des Trinkwassers bezieht die Stadt derzeit aus Wasserwerken in Verden, Oldenburg und dem Harz. Die restlichen 20 Prozent stammen aus einem bremischen Wasserwerk in Blumenthal. Insgesamt verbraucht die Stadt im Jahr 31,5 Millionen Kubikmeter Wasser. 2050 werden es, so prognostiziert die Behörde, 34,8 Millionen Kubikmeter sein.
Klimawandel erhöht Wasserverbrauch
Dafür gibt es verschiedene Gründe. Zum einen werde die Bevölkerung in der Stadt bis dahin zunehmen, was einen höheren Wasserverbrauch bedeutet. Ein weiterer Faktor ist der Klimawandel. „Für die Berechnungen haben wir den RCP 8.5 – den pessimistischsten und höchsten Anstieg an Temperaturen als Maßstab genommen, da sich dieser in der Vergangenheit als realistischster gezeigt hat“, erklärt Hans-Joachim Mälzer vom IWW. Dementsprechend würde die Anzahl der heißen Tage steigen, was mehr Wasserverbrauch bedeute.
In Anbetracht dessen sei das Trinkwasserkonzept „eine notwendige und detaillierte Planungsgrundlage bis zum Jahr 2050, um die Versorgung von Bevölkerung und Unternehmen im Land mit Trinkwasser sicherzustellen“, so Moosdorf. Ein weiterer Baustein zur sicheren Wasserversorgung sei der Wasserpakt, welcher im Herbst mit Niedersachsen geschlossen worden ist. Dieser hält fest, „dass Bremen, Bremerhaven und niedersächsische Großstädte bei der Wasserversorgung gleich zu behandeln sind“, sagt Moosdorf. Gleichzeitig verpflichtet sich Bremen aber auch, Wasser zu sparen und nachhaltig zu fördern.
Konzept schafft Sicherheit, auch bei genügend Trinkwasser im Umland
Zwar werde auch 2050 in Niedersachsen noch genügend Wasser zur Verfügung stehen betont Michael Koch, Referatsleiter im Hause der Umweltbehörde. Doch muss insbesondere an Tagen mit hohem Verbrauch Wasser besser eingespart werden.
In naher Zukunft soll deswegen, so heißt es aus dem Umweltressort, ein Projekt zur flächendeckenden Ermittlung von Einsparpotenzialen beim Trinkwasser gestartet werden. Zudem „werden Initiativen das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger für einen sparsamen Umgang mit der Ressource Wasser fördern.“ So soll auch über 2050 hinaus Bremens Wasserbedarf gedeckt werden können.