Am 21. Januar ereignet sich über Bremen ein besonderes Planeten-Ereignis. Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun stehen in einer Reihe. Der WESER REPORT hat mit dem Chef des Olbers Planetarium gesprochen.
Herr Vogel, rund um den 21. Januar werden auch über Bremen Planeten in einer Reihe am Himmel zu sehen sein. Was ist das für eine Konstellation?
Wir haben einen ganz besonderen Himmelsanblick. Wir können fast alle freisichtigen Planeten gleichzeitig am Himmel über uns sehen. Man kann im Laufe des Jahres die Planeten immer mal wieder erblicken. Aber dass wir sie gleichzeitige erleben können, das ist selten.
Um welche Planeten handelt es sich?
Wir haben am Abendhimmel die Venus gleißend hell. Dicht daneben steht der Saturn. Dann folgen Jupiter und Mars. Dazwischen sind noch Uranus und Neptun. Für die braucht man aber schon mal ein Fernglas- oder Fernrohr. Nur der Merkur fehlt – er ist zu dicht an der Sonne dran.
Was ist das Besondere daran?
So eine Konstellation ist sehr selten. Ich glaube, das nächste Mal ist es erst 2040, dass man alle zugleich sehen kann.
Kann man das aktuelle Planeten-Treffen in der Hansestadt gut beobachten?
Das kann man in Bremen sehr gut sehen, weil die Planeten hell genug sind. Die scheinen so hell oder sogar heller als die meisten Sterne am Himmel. Ich würde aber empfehlen, sich einen Ort zu suchen, der etwas dunkler ist. Dadurch kann man die Sterne besser sehen. Eine freie Sicht auf den Horizont wäre auch gut, da die Planeten nicht alle hoch am Himmel stehen. Die Venus und der Mars stehen etwas tiefer.
Ihr bester Aussichtspunkt?
Mein Tipp ist tatsächlich Metalhenge. Das ist der stillgelegte Teil der Bremer Mülldeponie. Dort oben hat man eine wunderschöne Aussicht.
Braucht man ein Fernglas oder Teleskop?
Nein, am schönsten ist es fürs bloße Auge. Die Planeten liegen alle weit auseinander. Man kann sie mit einem Fernglas nicht alle gleichzeitig sehen. Nur für Uranus und Neptun braucht man ein Fernglas und eine kleine Sternenkarte, um sie zu identifizieren.
Wenn man das Ereignis fotografieren will: Genügt ein Smartphone oder braucht man eine Spiegelreflexkamera?
Da reicht das Handy. Es ist erstaunlich, wie leistungsstark die Geräte sind. Da gibt es dann verschiedene Möglichkeiten. Viele Handys haben eine Nachteinstellung. Ich empfehle dann, das Smartphone auf ein Stativ zu stellen. Die Qualität ist besser, als wenn man es freihändig versucht. Ich empfehle ein großes Weitwinkel oder eine Panoramafunktion zu nutzen, weil die Planeten. Aber auch mit einem Fischaugen-Objektiv oder einer Actioncam kann man schöne Aufnahmen machen.
Auf welche Mythen um dieses Ereignis herum sollte man nicht reinfallen?
Mir sind gerade nur wenige Mythen bekannt, die sich auf die aktuelle Planetenparade beziehen. Aber bestimmte Kreise behaupten immer wieder, dass sich dadurch ein neues Zeitalter ankündigt. Astrologen sind dann schnell dabei, dass so etwas irgendwelche Auswirkungen hat. Aus naturwissenschaftlicher Sicht ist das nicht haltbar. Da braucht man sich keine Sorgen machen, auch wenn einige Medien wieder melden, es gäbe Springfluten oder ähnliches. Die Gravitationskräfte der Planeten sind so gering, dass das keine Auswirkungen auf uns hat.
Mehr Informationen gibt es auf der Website des Olbers-Planetarium.