„Die Brandkatastrophe an der Westküste der USA ist wirklich grausam“, meint Christian Patzelt. Der Sprecher der Bremer Feuerwehr beruhigt aber auch: „Vergleichbare Waldbrände haben wir in Deutschland nicht erlebt.“ Nach dem Heidebrand 1975 fallen ihm aus der jüngsten Vergangenheit nur die verheerenden Brände im Harz, im brandenburgischen Treuenbrietzen und im mecklenburgischen Lübtheen ein. Doch eine Frage stellen sich Bremerinnen und Bremer nach den Bildern aus Los Angeles: Kann in Bremen – zum Beispiel bei einer langen Trockenheit oder einem Industriefeuer – ähnliches passieren?
„Früherkennung“ durch die Bevölkerung
„Unsere Flächenbrand-Ereignisse beschränken sich auf Böschungsbrände entlang der Bahnstrecken und auf kleine Vegetationsbrände“, grenzt Patzelt ein. Das liegt vor allem an den nicht vorhandenen größeren Waldflächen und an der „Früherkennung“ durch die Bevölkerung. Feuer blieben in einer Großstadt nicht lange unbemerkt und könnten sich bis zum Eintreffen der Feuerwehr nicht unkontrollierbar ausbreiten. „Bei Industriebränden können zwar Großbrände entstehen, aber tatsächlich auch bei großem Ausmaß am Ende beschränkt auf einen Hallenkomplex“, so der Sprecher.
Vegetationsbrände in einer Großstadt höchst unwahrscheinlich
Obwohl größere Vegetationsbrände in einer Großstadt höchst unwahrscheinlich seien, habe die Bremer Feuerwehr in der jüngeren Vergangenheit auch solch ein Szenario geübt. Sowohl technisch mit Fahrzeugen und Wasserversorgungssystemen als auch beim Personal sei man gut aufgestellt: „Von den üblichen Vegetationsbränden, die wir mit einem Fahrzeug mit je sechs bis neun Einsatzkräften bedienen,“ zählt Patzelt auf, „bis zu Großbränden, bei denen wir bereits in der Anfangsphase in der Lage sind, über 100 Einsatzkräfte von Berufsfeuerwehr und Freiwilliger Feuerwehr und unterschiedlichste Funktionen und Einsatzmittel zu alarmieren, können wir als Feuerwehr Bremen das einzelne Brandereignis gut bedienen.“ Größere Herausforderungen bringen unterschiedliche Paralleleinsätze und länger andauernde Lagen.
Im Notfall auch Zugriff auf Lösch-Flugzeuge
Bremen sei mit den Nachbargemeinden schon im Alltag gut vernetzt, erklärt der Sprecher: „Niedersachsen und so auch die Kreisfeuerwehren rund um Bremen sind sehr waldbranderfahren – von der Prävention über die Erkennung unter anderem mit ihrem Flugdienst bis hin zum Einsatz von Kreisbereitschaften.“ Bremen habe im Notfall auch Zugriff auf Lösch-Flugzeuge und Helikopter, wie man sie in Kalifornien sieht: „Für Bremen ist der Einsatz von Löschflugzeugen und Hubschraubern extremst unwahrscheinlich. Sollte der Bedarf bestehen, würde ein Hilfeersuchen an das Lagezentrum von Bund und Ländern formuliert werden.“