In der Mühle „De Lütje Anja“ gaben sich im vergangenenen Jahr nur 35 Paare das Ja-Wort. Das liegt laut Gemeindesprecher aber nicht an mangelnder Nachfrage, sondern an deutlich weniger verfügbaren Terminen. Foto: Martina I. Meyer
Jahresstatistik

Weniger trauen sich in Ganderkesee

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Die Zahl der Eheschließungen war 2024 so niedrig wie zuletzt 2015. Die Scheidungen sind auf einem Rekordtief.

In der Gemeinde Ganderkesee traut man sich wenig. So wenig wie seit zehn Jahren nicht mehr. Die Zahl der Hochzeiten war im vergangenen Jahr so niedrig wie zuletzt 2015, berichtet Gemeindesprecher Hauke Gruhn mit Blick auf die jetzt ausgewerteten Jahresstatistiken berichtet. 123 Paare gaben sich das Ja-Wort und damit 17 weniger als im Jahr zuvor. Im Jahr 2018 gab es noch 174 Eheschließungen, wobei der Spitzenwert 1994 mit 190 erreicht wurde.

„Lütje Anja“ zählt nur 35 Trauungen

Überraschenderweise konnte die Mühle „De Lütje Anja“, die sonst zahlreichen Brautpaaren als besondere Kulisse für den schönsten Tag im Leben dient, 2024 als Trauort weniger punkten als sonst. 35 Paare gaben sich hier das Ja-Wort, 2023 waren es noch 52, davor 72. In den 2000-ern zählte die Mühle gut und gern über 100 Vermählungen. „Der Rückgang liegt aber nicht an der mangelnden Nachfrage, sondern an deutlich weniger verfügbaren Terminen“, erläutert Gruhn. Das Rathaus lag als Trauort im vergangenen Jahr mit 48 Hochzeiten vor der Bibel-Scheune in Falkenburg (40).
Vor allem einheimische Paare sind 2024 in Ganderkesee den Bund fürs Leben eingegangen. Bei 86 von 123 Ehepaaren hatten beide Partner ihren Wohnsitz in der Gemeinde. Die „Einheimischen-Quote“ bei den Trauungen blieb damit konstant bei knapp 70 Prozent.
„In puncto Namenswahl entschieden sich die Brautpaare mehrheitlich für die traditionelle Variante“, erklärt Gruhn. 85 der 123 Paare wählten den Familiennamen des Mannes – etwas weniger als 2023. Insgesamt sei die Tendenz hier rückläufig. In 16 Fällen hätten sich beide Partner für den Familiennamen der Frau entschieden, einer mehr als 2023.

Scheidungen auf Rekordtief

Auf einem echten Rekordtief bewegt sich die Zahl der Scheidungen. 30 waren es im vergangenen Jahr – so wenige wie noch nie seit Beginn der systematischen statistischen Erfassung Anfang der 1990er-Jahre. 2023 hatten sich noch 41 Ehepaare getrennt. Der Mittelwert für den Zeitraum 1993 bis 2024 liegt bei 55,4 Scheidungen pro Jahr.
Den zweithöchsten Wert gab es 2024 bei den Kirchenaustritten. 362 Menschen traten aus der Kirche aus, 344 waren es schon im Jahr 2023, im Jahr zuvor sogar 390. Die Gründe für Kirchenaustritte werden laut Gruhn nicht abgefragt.

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