Pro und Contra Sixdays Handwerk Handwerkskammer Meisterprämie Typisches Handwerk in Bremen: Eine Radrennbahn für die Sixdays bauen und dann mit Werbung bekleben lassen. Die Prämien für Meister sollen gekürzt werden. Foto: Marcus Schmidt
Pro und Contra

Die Aufstiegsfortbildungsprämie kürzen?

Von
Behörde lehnte Stellungnahme ab

 

PRO

Anmerkung der Redaktion:

Liebe Leserinnen und Leser,

obwohl die angekündigte Kürzung der Aufstiegsfortbildungsprämie (auch „Meister-Prämie“ genannt) von bisher 4.000 auf 1.000 Euro im Ressort von Arbeitssenatorin Claudia Schilling (SPD) erarbeitet wurde, wollte dort niemand das Vorhaben an dieser Stelle verteidigen. Denn Hintergrund der aktuellen Planungen zur Prämie seien ja keine fachlich neuen Meinungen zur Sinnhaftigkeit der Prämie, sondern die Haushaltslage. Fakt ist, dass das Arbeitsressort noch am 19. September 2023 mit dem Verweis auf einen Beschluss der Deputation für Arbeit eine Verlängerung der Meister-Prämie bis 2027 angekündigt hatte.

Zitat Schilling damals: „Die Aufstiegsfortbildungsprämie ist ein Erfolg. Mit ihr bieten wir Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern einen Anreiz, sich beruflich weiter zu qualifizieren und wir helfen Unternehmen und Einrichtungen, hochqualifizierte Fachkräfte zu bekommen. […] Besonders freut mich, dass die Prämie zu fast 50 Prozent Frauen erreicht.“

 

Kurzke hwk pro und contra bremen

CONTRA

THOMAS KURZKE
Präses der Handwerkskammer Bremen

Viele der rund 5.400 Handwerksbetriebe im Bundesland Bremen kämpfen heute um jeden jungen Menschen, damit sie morgen die so dringend benötigten Fachkräfte für die Herausforderungen der Zukunft haben. Dazu gehören die Umsetzung des Klimaschutzes, die Digitalisierung und vieles mehr. Damit junge Menschen, die vor der Berufswahl stehen, das Handwerk als eine Option für ihre Zukunft erkennen, braucht es auch wertschätzende Signale aus der Politik für diejenigen, welche die Karriereleiter im Handwerk mit der Meisterausbildung beschreiten.

Die geplante Kürzung der Aufstiegsfortbildungsprämie bedeutet das Gegenteil, für die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung wäre sie kontraproduktiv. Auch wenn es angesichts der angespannten Haushaltslage schwerfallen mag, sollte Bremen die bisherige Unterstützung der so dringend benötigten Fachkräfte beibehalten – zum Vorteil der Fachkräfte selbst, der Betriebe und damit letztlich aller.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren...

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner