Dass die Kirche ein Heiliges Jahres ausruft ist eine seltene Angelegenheit. Alle 25 Jahre wird in Rom die heilige Pforte geöffnet und auf der ganzen Welt besondere Orte ausgewählt, an welchen die Religion besonders erlebt werden kann. Einer davon ist die Propsteikirche St. Johann im Schnoor. Im Zuge des heiligen Jahres wird am heutigen Samstag der Raum der Barmherzigkeit eingeweiht.
„Barmherzigkeit passt gut in diese Zeit“
Im Dezember begann der Künstler Nicolas-Friedrich Hohlt mit der Konzeptualisierung seines Kunstwerkes. Sein Raum der Barmherzigkeit soll Personen die Chance geben mit sich selbst in Kontakt zu treten. „Barmherzigkeit hätte man auch theoretisch, beispielsweise über Bibelstellen transportieren können, aber ich wollte die Gefühlsebene miteinbringen“, erklärt Hohlt.
„Es passt gut in diese Zeit“, meint auch Anja Wedig, Pastorale Koordinatorin der Gemeinde. Das heilige Jahr stehe unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“, dies sei auch als Gegenpol der Angst zu verstehen. Im Raum der Barmherzigkeit könne demnach vieles noch einmal anders wahrgenommen werden. Als einer von sechs Orten der Hoffnung im Bistum Osnabrück, wolle die Propsteikirche im heiligen Jahr auch etwas besonderes bieten, betont Wedig. Mit der Rauminstallation sei der Gemeinde ein echter Glücksgriff gelungen.
Nicolas-Friedrich Hohlt freut sich nach der Einweihung auf den Austausch mit Personen, welche den Raum benutzen. „Ein großer Aspekt meiner Arbeit ist natürlich auch der Dialog danach“, erklärt er. Der Raum der Barmherzigkeit wird bis zum Ende des Jahres im Hauptraum der St. Johann Kirche im Schnoor bleiben. Er kann während der regulären Öffnungszeiten und auch explizit während der Messen erlebt werden.