Einmal Kapitän auf einem Hochseeschiff sein – ohne Patent geht da nichts. Eine ganze Kreuzfahrt lang sich wie ein Kapitän fühlen, das geht durchaus – vorausgesetzt man trifft die richtige Kabinenwahl.
Wer auf der MS Hamburg, Deck 3, Kabine 303 wählt, logiert genau zwei Decks unter der Brücke mit dem Gefühl „freie Fahrt voraus“ inklusive.
Es ist Herbst und das kleinste Kreuzfahrtschiff Deutschlands befindet sich auf seinem Weg von Hamburg rund um Westeuropa mit Ziel Lissabon. Einer der Stopps: Bordeaux. Die Stadt empfängt die Kreuzfahrer mit spätsommerlichen Temperaturen und Sonne satt.
Die Hamburg legt – ihrer Größe und Wendigkeit sei dank – direkt im Zentrum an. Vom Sonnendeck aus sieht man die nahen Weinlokale, die vom Schiff aus mit wenigen Schritten erreichbar sind.
In der ungekrönten Weinhauptstadt der Welt dreht sich alles um den roten Rebensaft. Als edler Tropfen wird er nicht nur in den Lokalen ausgeschenkt, ihm ist ein ganzes Museum gewidmet. Der futuristische Bau des Cité du Vin, des Weinmuseums, lädt zu einem sehenswerten interaktiven Rundgang ein.
Zum Schluss steigt man den Bordelais, wie sich die Bewohner von Bordeaux selbst nennen, noch aufs Dach, sprich steuert das Belvedere auf der 8. Etage des Cité du Vin zur Weinprobe mit Panoramablick an.
Die Franzosen sind bekanntlich Genießer. Einen guten Einblick was zum Bordeaux dazu gereicht werden kann, bekommt man in den direkt gegenüber dem Weinmuseum liegenden Markthallen.
In den Auslagen der vielen kleinen Geschäfte finden sich Austern, Tintenfisch und andere Atlantikbewohner – allesamt fangfrisch und probierenswert.
Zurück an Bord: Alle, die ihre frisch erworbenen Wein-Kenntnisse noch vertiefen möchten, besuchen das angebotene Wine-Tasting. Vom Sommelier erfahren sie Details über die Wahl des richtigen Glases, die Farbe und den Geruch des Weines und warum dieser unbedingt atmen muss.
Gleich vier verschiedene Weine – umrahmt von Informationen zu Herkunft, Lage und Bouquet, dürfen verkostet werden.
Apropos Kost: Bekanntlich ist während einer Kreuzfahrt noch keiner verhungert.
Gaumenfreuden an Bord
Sind die Köche dazu noch wahre Meister am Herd, wie auf der Hamburg, dann reiht sich ein Genussmoment an den nächsten. Den Tag beginnt man mit einem Frühstück im Büfett-Restaurant „The Grill“ auf dem Sonnendeck. Zwischen Palmen sitzen, den heißen Kaffee und das frisch zubereitete Omelette genießen und raus auf´s Meer schauen – herrlich.
Je nach Jahreszeit und Wetter kann das Mittagessen draußen neben dem Pool genossen werden. Abends geht es dann ins À-la-carte-Restaurant Alsterblick.
Gegessen wird in einer Sitzung – auch das ein Vorteil, dass auf der Hamburg maximal 400 Passagiere Platz finden. An Bord findet man sich schnell zurecht und es geht recht familiär zu.
Tolle Ausblicke
Auf der Hamburg gibt es Außenkabine mit absenkbaren Infinity-Panorama-Fenstern und welche mit großen Fenstern, die sich allerdings nicht öffnen lassen.
Zudem verfügen eine Reihe von Außenkabinen über Bullaugen. In diese Kategorie fällt auch die Kabine 303, die gleich fünf „Ausgucke“ nach vorne hat.
Völlig ausreichend für das Gefühl, in der ersten Reihe zu sitzen, etwa wenn das Schiff in Herrgottsfrühe durch einen Fjord seinen Weg ins galizische Ferrol bahnt.
Ein spektakuläres Schauspiel auch, als es im Golf von Biskaya stürmisch wird und der Kapitän die Hamburg durch die aufgewühlte See steuert.
Die Wellen knallen mit voller Wucht gegen den Bug und die Wasserspritzer reichen bis zu den Bullaugen.
Gut, dass ein erfahrener erster Mann hinterm Steuer steht. So mancher Hobby-Kapitän hätte bei dem Wetter vielleicht die Segel gestrichen.
Guggenheim-Museum und Porto
Aber will man als Kreuzfahrender unbedingt einen „Zweitjob“ auf See haben? Die Zeit hat man an Bord einfach nicht: Tagsüber warten eine Anzahl an Ausflügen etwa ins Guggenheim-Museum von Bilbao, nach Santiago de Compostela oder Porto.
Danach kann man Vorträgen des Lektors lauschen und abends stehen Shows auf dem Programm – auf dem kleinsten Kreuzfahrschiff Deutschlands wird Kurzweil groß geschrieben.
Infos
„Sonne pur statt Winterwetter“ (6. bis 17. Dezember 2025), 12 Tage von Hamburg nach Teneriffa mit Stopps in Brest, Lissabon und Lanzarote kosten ab 1.994 Euro pro Person inklusive Verpflegung und Rückflug.
Mehr auf www.plantours-kreuzfahrten.de im Netz.