Kennen Sie noch den Begriff „Straßenfeger“? Im Jahr 1968 erhielt Osterholz-Scharmbeck durch die Teilnahme an der Spieleshow „Spiel ohne Grenzen“ vorübergehend große nationale und internationale Beachtung. Während der Fernsehübertragungen waren die Straßen in der Stadt wie leergefegt. Rund 60 Millionen Menschen verfolgten die Ausscheidungen am Fernsehapparat. In Dinslaken begann der beliebte Städtewettkampf, für den sich die Stadt Osterholz-Scharmbeck erfolgreich beworben hatte – und wo ihr Team mit 20:2 Punkten siegte. Anschließend reiste die Mannschaft zum internationalen Wettbewerb nach Harrogate in Mittelengland. Nach dem nächsten Sieg dort holte das Osterholz-Scharmbecker Team sogar bei der Endausscheidung in Brüssel den Siegerpokal, der heute – 57 Jahre später – noch im Rathaus der Stadt zu sehen ist.
Den ersten der insgesamt drei Filme über diese herausragenden sportlichen Ereignisse präsentierte Thomas Mauritz mit seiner Arbeitsgruppe als Original-Fernsehaufzeichnungen des WDR aus dem Jahre 1968 im Kulturzentrum Kleinbahnhof (KUZ). Ursprünglich sei es eine „fixe Idee“ von ihm gewesen, sagte Mauritz. Zehn Jahre habe er dann nach den Filmen gesucht – und jetzt Originalkopien machen lassen. Der erste Filmnachmittag mit vorherigem Kaffee und Kuchen fand enorme Resonanz bei ehemaligen Teilnehmern, ihren Familien sowie Interessierten. Das KUZ war bis auf den letzten Platz besetzt. Mauritz zeigte sich von dem Andrang überrascht, „aber es hat ja jeder einen Platz bekommen“. Reger Austausch fand hier über die alten Zeiten während der Wettkämpfe statt. Einige Sportler und Organisatoren sahen sich nach langer Zeit wieder und hatten sich viel zu erzählen.
Teilnehmer von damals anwesend
Die Zuschauer staunten über die hervorragenden Leistungen der Sportler, überwiegend aus dem noch heute bestehenden Verein für Sport- und Körperpflege (VSK) und dem Schwimmverein bei den schwierigen Wasserspielen, bei denen sie alle fantastische Leistungen zeigten und haushoch gewannen. Mauritz kommentierte die Filmbeiträge und erkundigte sich nach anwesenden Teilnehmern: Tatsächlich meldeten sich Karl Gerbing, Rolf-Dieter Koch, Harald Richter, Dietrich Klotzke und Thomas Döhle, die damals aktiv für Osterholz-Scharmbeck kämpften und siegten.
Für die Gäste des Filmnachmittags war es ein spannender TV-Moment zu sehen, wie die OHZ-Mannschaft alles gab und überlegen siegte. Damit hatte sich die Stadt Osterholz-Scharmbeck mit ihren Sportlern für die nächste Ausscheidung in Harrogate, Mittelengland, qualifiziert. Nun hieß es „Auf nach Harrogate“. Wie es dort weiter ging, kann man bei der nächsten Filmvorführung „Spiel ohne Grenzen“ am Sonntag, 23. März, um 15 Uhr im KUZ erleben und dazu Kaffee und Kuchen genießen. Der Eintritt ist frei, über Spenden freuen sich die Veranstalter.