Die heiße Phase des Wahlkampfs bringt auch immer entsprechende Plakate mit sich. Für Kandidaten, für Parteien. Immer wieder werden diese Plakate dann auch Ziel für Markerattacken, einem Gesicht werden etwa die klassische Augenklappe, Narbe und Zahnlücke aufgemalt.
Problematisch wird es, wenn extreme Positionen zum Plakatmotiv gedichtet werden, wenn Plakate unkenntlich gemacht oder gleich abgerissen werden. Hier spricht man von Vandalismus, der sich auch lokal bemerkbar macht.
Vandalismus ist auch hier ein Problem
Das Büro der CDU in der Kreisstadt verlor ein Fenster, ein Feuerwerkskörper zu Silvester war wohl das Utensil. Im Januar waren dann Plakate mit silberner Farbe besprüht, dass das Motiv nicht mehr auszumachen war. Kurze Zeit später hing dann wieder Ersatz.
„Wir bestellen immer mehr Plakate, als wir aufhängen“, so Harry Laube, CDU-Ratsherr in der Kreisstadt. „2021 hatten wir auch Fälle von Vandalismus, teils sind das auch Jugendstreiche“, sagte Andreas Mattfeldt, Direktkandidat der CDU. Vandalismus und Zerstörung bringt die CDU laut Mattfeldt durch die Bank zur Anzeige.
Ähnlich sehen es die Grünen. „Wir versuchen generell jede Sachbeschädigung von Wahlplakaten, die uns gemeldet wird, oder die wir selber feststellen, zur Anzeige zu bringen“, so Ingo Fritzsche, Vorstandsmitglied der Grünen in der Kreisstadt. Versuchen deswegen, betonte Fritzsche, weil das Anzeigen, Ersetzen und Aufräumen viel Zeit koste und alle im Ortsverband ehrenamtlich tätig seien.
„Manchmal muss man schon schmunzeln, wie kreativ manche Menschen beim ‚Verändern‘ der Wahlplakate vorgehen, aber letztlich ist es natürlich Protest, der vermutlich nicht anders ausgedrückt, oder auf andere Weise kundgetan werden kann, als in anonymen Schmierereien oder schlichter Sachbeschädigung“, so Fitzsche weiter.
„Dass Wahlkampfplakate beschädigt, dann zurückgelassen, oder auch gestohlen werden, sind Erfahrungen, die auch wir immer wieder machen mussten“, schrieb Jochen Rohrberg, Stellvertretender Vorsitzender des AfD-Kreisverbandes Osterholz/Verden. „Die Straftäter mögen sich ja auch nicht bekennen, sodass die Aufklärungsrate sehr gering ist.“
Herbert Behrens (Linke) sagte, er brächte Fälle von Vandalismus in der Regel nicht zur Anzeige. Lediglich ein zurückliegender Fall habe dies nötig gemacht, nämlich als eine offene Bedrohung auf ein Plakat geschrieben wurde. Hier wurde zu einer Straftat aufgerufen. Hier wurde das Verfahren letzten Endes aber eingestellt.