Es ist eine auf den ersten Blick unscheinbare Abzweigung von der Domsheide. Die Dechanatstraße führt hinter dem Postamt auf die Balgebrückstraße. Das Aussehen der Straße sollte sich eigentlich in diesem Frühjahr massiv verändern. Zudem sollte der Verbindungsweg einen Modellcharakter haben. Entsiegelungen und neue Baumpflanzungen sollen die Straße zum Teil der Schwammstadt machen. Den angepeilten Baubeginn wird das Amt für Straßen und Verkehr allerdings reißen.
Vollsperrung bis November
Bereits im September 2024 stimmte die Deputation für Mobilität, Bau und Stadtentwicklung der Entwurfsplanung für den zentralen Abschnitt der Dechanatstraße zu. Rund 1,2 Millionen Euro sollte der Umbau nach damaligen Berechnungen kosten. Ausgerufen wurde der Baubeginn für April. In der Beiratssitzung Mitte stellte Stefan Lippert, Fachbereichsleiter Planung bei BPRIngenieure, allerdings klar: Los geht es erst im August.
Der Grund für die Verzögerungen ergab sich bei Suchschachtungen zu Jahresbeginn. „Wir haben eine Haupttrasse der Telekom gefunden, von der wir nicht wussten, dass sie da ist“, erklärt Lippert. Deswegen mussten die Pläne nochmals angepasst werden. Gelöst wurde das Problem mit einer erneuten Verschwenkung der Straße. Fertiggestellt werden sollen die Arbeiten im Januar 2026. Meike Jäckel vom Amt für Straßen und Verkehr (ASV) hofft, dass die Straße nur bis Ende November vollgesperrt sein werde.
Archäologische Funde in der Dechanatstraße?
Mit einem unberechenbaren Faktor kämpfe man allerdings in dem Bereich archäologische Funde. „Das können wir leider überhaupt nicht vorhersehen“, meint Lippert. Die Möglichkeit sei aber gegeben und man sei darauf vorbereitet. Etwaige Funde könnten die Vollsperrung auf sieben Monate verlängern.
Fußgänger und Radfahrer könnten die Straße immer passieren, stellt Lippert klar. Der motorisierte Verkehr müsse allerdings ausweichen. Laut dem ASV würden die Umleitungen frühzeitig kommuniziert werden, auch um die Elterntaxis, welche täglich die St. Johannis Schule ansteuern, vorzuwarnen. Im Beirat zeigte man sich trotz der Verzögerungen erfreut, dass der Umbau des „Eingangs in Bremens gute Stube“, wie Beirätin Waltraut Steimke die Dechanatstraße bezeichnete, endlich voran ginge.

So soll die Dechanatstraße nach dem Umbau aussehen. Mehr Grün soll für mehr Aufenthaltsqualität sorgen.
Visualisierung: Bruun & Möllers GmbH & CO. KG