Geehrt für ihren Mut, im Notfall einzuschreiten: Susanne Bohnhorst-Reichel (M.). Innensenator Ulrich Mäurer (r.) und Polizeipräsident Dirk Fasse zeichneten sie aus. Foto: K. W. Schlie
„Du musst mir bestätigen, dass ich dir das gegeben habe“: Als Susanne Bohnhorst-Reichel das im Gespräch einer 84-jährigen Nachbarin mit einem Fremden mitgehört hatte, wollte sie nur helfen. Als sie merkte, es geht um viel Bares, entfernte sich der Unbekannte bereits. Sie lief ihm dann kurzentschlossen hinterher und forderte ihn auf: „Geben Sie sofort das Geld wieder her“ Das tat er verdutzt. Bohnorst-Reichel: In dem Moment waren Kraft und Wut da.“ Hilfsbereitschaft und Gerechtigkeit hätten ihr dabei geholfen. Die Bremerin wurde dafür am Dienstag im Blauen Salon des Innensenators geehrt.
Täter und Kennzeichen danach fotografiert
Senator Ulrich Mäurer und Polizeipräsident Dirk Fasse zeichneten sie „für ihre außerordentliche Zivilcourage und ihr entschlossenes Handeln“ aus. Denn die Gefeierte kam am 6. Februar einer alten Dame zur Hilfe, die auf eine Betrugsmasche reingefallen war – einem Schockanruf. Nach Angaben der Polizei, suchte die Retterin in der Umgebung nach dem flüchtigen Täter, fand ihn mit zwei weiteren Personen in einem Auto. Sie fotografierte alle drei sowie das Kennzeichen und informierte anschließend die Polizei.
Es kann jedem passieren – sogar einem ehemaligen Bürgermeister
Fasse stellt die Vorgeschichte so dar: „Zuvor hatte das 84 Jahre alte Opfer einen Anruf von einer Frau bekommen, die sich als Staatsanwältin ausgegeben hatte. Die Tochter der Rentnerin habe einen Autounfall verursacht. Dabei sei ein Mensch gestorben, nun müsse für die Tochter Kaution hinterlegt werden. Gleich würde ein Mann im Auftrag der Staatsanwaltschaft vorbeikommen, um die Kaution abzuholen.“ Die Rentnerin übergab ihm 120.000 Euro. Mäurer zum WESER REPORT: „Das kann jedem passieren, sogar Bürgermeister Henning Scherf ist ähnliches geschehen.“ Da warnte und stoppte ihn eine aufmerskame Mitarbeiterin seiner Bank.
