Erwachsen, konzentriert, reif – drei Attribute, die in der Analyse zu Werders 3:0-Erfolg bei Holstein Kiel häufig zu hören waren. „Wir haben es sehr erwachsen runtergespielt, sind vorne konsequent gewesen und hinten standen wir souverän“, sagte etwa Kapitän Marco Friedl.
Defensive deutlich verbessert
Trainer Ole Werner hatte den Kapitän nach überstandener Knieverletzung wieder in die Startelf beordert. Der Effekt war der erhoffte: Die Bremer Defensive stand von Beginn an sicher und bleib auch organisiert als Kiel in der zweiten Hälfte mehr Druck aufs Bremer Tor machte.
„Sehr diszipliniert von allen Beteiligten. Das war der Schlüssel“, kommentierte Ole Werner die Defensivleistung nach dem Spiel. „Darüber hinaus haben wir auch noch gut Fußball gespielt.“
Zwei Traumtore
Dennoch blieben das Friedl-Comeback und die wiedergewonnene Stabilität in der Hintermannschaft Randnotizen. Das lag an zwei Traumtoren, die Werder auf die Siegerstraße gebracht hatten. Das erste gelang Marvin Ducksch, ebenfalls ein Startelf-Rückkehrer, nach 25 Minuten.
Aus sehr spitzem Winkel visierte der Kunstschütze bei einem Freistoß das lange obere Eck an und zwirbelte den Ball perfekt an den Innenpfosten. „Tor des Monats“ lautete der trockene Kommentar zum 1:0 für Werder von Kiels Thomas Dähne, der etwas überraschend beim Gastgeber im Tor gestanden hatte.
Agu trifft zum 2:0
Felix Agu stand Ducksch in der Disziplin „Ball in den Knick“ nach einer knappen Stunde in nichts nach. „Ich wusste gar nicht, dass er so schießen kann“, behauptete Marco Friedl nach dem Spiel. Die Kieler wussten es wohl auch nicht, sonst hätten sie Werders Linksaußen kaum so unbedrängt abziehen lassen.
Welches Tor war nun schöner? „Bei mir war der Winkel schwieriger“, gab Ducksch zu bedenken. Auch Friedl sah Ducksch knapp vorn.
Grüll macht den Deckel drauf
Weitere Randnotiz, aber nicht nicht weniger erfreulich: Der kurz zuvor eingewechselte Marco Grüll machte in der Nachspielzeit auf Vorlage von Mitchell Weiser mit dem 3:0 den Deckel auf die Partie.
Werder: Zetterer – Stark, Friedl, Pieper (89. Jung) – Weiser, Stage (85. Bittencourt), Lynen, Schmid (89. Grüll), Agu – Ducksch (73. Njinmah), Burke (73. Topp)