"Völlig losgelöst" feiert das Ensemble des NTD die 80er Jahre. Foto: Konczak
Musikrevue des NTD

Von Schulterpolstern und Zauberwürfeln

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Das NTD reist mit einer neuen Musikrevue zurück in die kultigen 80er. Premiere ist am 15. März.

Es gab eine Zeit, da galten Kassettenrekorder und Videokassetten als Nonplusultra, Schulterpolster und Karottenjeans waren der letzte Schrei und gegen Krisen sang man an. Mit seiner neuen Musikrevue nimmt das Niederdeutsche Theater Delmenhorst (NTD) sein Publikum mit zurück in die kultigen 80er Jahre. In die Zeit der Zauberwürfel und BMX-Räder, von TV-Serien wie „Dallas“ oder Musiksendungen wie „Formel Eins“.

Idee nach „Festival der Liebe“ entstanden

Regisseur Philip Lüsebrink hat nicht nur die Inszenierung übernommen, sondern die nostalgische Zeitreise dem Ensemble auch selbst auf den Leib geschrieben. Mit dem Musical „My Fair Lady op Platt“ 2019 und der 70er-Jahre-Revue „Ein Festival der Liebe“ im Jahr darauf hatte der Berufsregisseur mit dem NTD bereits musikalische Erfahrungen gesammelt. Die Idee für die neue Show sei bereits beim „Festival der Liebe“ entstanden. „Als nächstes machen wir die 80er“, hieß es von Bühnenleiter Dirk Wieting. Ein Jahrzehnt, das Lüsebrink allerdings nicht sonderlich parat hatte, wie er sagt. „Aber Dirk hat nicht lockergelassen und jetzt freue ich mich sehr darauf. Das Ensemble ist toll und schon musikerfahren“, so der Regisseur.

„Wie ein Geschichtsunterricht“

Neun Darsteller werden bei der Revue unter dem Titel „Völlig losgelöst“ 24 Songs von Nena bis Modern Talking präsentieren, wobei jeder auch Solostücke singt. Die anderen begleiten dann mit Chorgesang. Verschiedene Szenen nehmen die Zuschauer mit zurück in das kultige Jahrzehnt. Da gibt es zum Beispiel den Nachrichtensprecher oder auch die Jugendlichen mit ihren BMX-Rädern, es geht um politische Ereignisse wie den Mauerfall, sportliche Highlights wie Boris Beckers Wimbledon-Sieg oder auch den acht Meter langen Hochzeitsschleier von Prinzessin Diana. Die Lieder werden als Kommentar fungieren. „Für viele wird es ein Geschichtsunterricht sein“, meint Lüsebrink. Aber auch zahlreiche Erinnerungen dürften wieder aufkommen. „Ich selbst habe mich immer wieder in meinem Jugendzimmer gesehen, vor dem Radio mit der Aufnahmetaste“, erzählt der Regisseur mit einem Schmunzeln. Aber auch erstaunlich viele Parallelen zur heutigen Zeit habe er festgestellt. 1982 etwa zerbrach die sozial-liberale Koalition unter SPD-Bundeskanzler Helmut Schmidt, dem der Deutsche Bundestag das Misstrauen aussprach. Das dürfte doch bekannt klingen. Nach einer Neuwahl wurde Helmut Kohl Kanzler.

Dieter Brackhahn feiert 40-Jähriges

Darüber hinaus feiert Dieter Brackhahn mit „Völlig losgelöst“ sein 40-jähriges Bühnenjubiläum. Der 78-Jährige ist „der Papa der Produktion“ und „ein Theatertier“, wie ihn Lüsebrink mit einem Augenzwinkern nennt. Zusammen mit seinen Mitspielern sollte eine unterhaltsam-nostalgische Revue garantiert sein.
Die Premiere von „Völlig losgelöst“ findet am Sonnabend, 15. März, um 20 Uhr im Theater „Kleines Haus“ statt. Weitere Aufführungen folgen am Sonntag, 16. März, 15.30 Uhr, Donnerstag, 27. März, Freitag, 28. März, Sonnabend, 29. März, Freitag, 4. April, und Sonnabend, 5. April, jeweils 20 Uhr, Sonntag, 6. April, 15.30 Uhr, Freitag, 11. April, und Sonnabend, 12. April, jeweils 20 Uhr sowie Sonntag, 13. April, 15.30 Uhr. Zu den Sonntagsvorstellungen öffnet das Theater-Café ab 14 Uhr. Reservierungen sind bei der Konzert- und Theaterdirektion unter Telefon 04221/16565 möglich. Weitere Infos und Tickets gibt es hier, E-Mail info@konzer-theaterdirektion.de.

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