Dass die Parkstraße für die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmenden zu schmal ist, liegt auf der Hand. Empfehlungen der Planungsbüros NWP und PGT werden nun diskutiert – nicht nur für die Parkstraße. Foto: Konczak Dass die Parkstraße für die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmenden zu schmal ist, liegt auf der Hand. Empfehlungen der Planungsbüros NWP und PGT werden nun diskutiert – nicht nur für die Parkstraße. Foto: Konczak
Lebendige Zentren

Kommt jetzt Sanierung in Hude?

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Konzepte wurden vorgestellt – dabei müssten einige Flächen erst noch erworben werden

Die enge Parkstraße bietet eine Menge Konfliktpotenzial zwischen den Verkehrsteilnehmenden. Es ist einfach nicht genug Platz für alle. Radfahrende, der Autoverkehr sowie die schweren LKW und Fußgänger müssen zu ihrem Recht kommen. Dazu schlängeln sich die schnellen Elektro-Roller auch noch durchs Straßenbild.

Eltern fahren mit Kindern aus Sicherheitsgründen lieber auf dem Bürgersteig

In der Praxis gestaltet sich die Vereinbarkeit auf der Parkstraße schwierig: Fußgänger würden vom Radverkehr verdrängt, die lieber den sicheren Bürgersteig nutzten, weil der Autoverkehr zu wenig Rücksicht nähme. „Ich fahre auch mit meinen Kindern auf dem Bürgersteig“, gab Christian Suhr (Linke) auf der Ausschusssitzung vergangenen Mittwoch zu. Die Straße sei einfach zu schmal und zu gefährlich.

Fristen laufen davon

2021 wurde Hude mit dem Sanierungsgebiet Parkstraße in das Städtebauförderungsprogramm „Lebendige Zentren“ des Bundes und Landes aufgenommen. Celine Unglaube vom Fachbereich Gemeindeentwicklung erklärt: „Die Fördermittel von Bund und Land betragen für die Gesamtmaßnahme Hude – Parkstraße 3,17 Millionen Euro. Das sind zwei Drittel der Gesamtsumme.“ Das letzte Drittel muss die Gemeinde tragen, so Unglaube (Stand 29. Mai 2020).
„Das Datum für den Abschluss der städtebaulichen Sanierung ist auf den 14. Oktober 2031 festgelegt worden“, so Unglaube. „Uns laufen die Fristen davon“, mahnt Dirk Vorlauf (CDU).

Treffen von Politik und Planungsbüros

Um die Förderung noch nutzen zu können, trafen sich nun Politik und Planungsbüros NWP und PGT im Huder Rathaus. Eine sogenannte Workshopphase der Politiktreibenden zur Diskussion und Verfeinerung der Konzepte der Planungsbüros steht nun an.

So könnte die Parkstraße sicherer und umweltfreundlicher werden

Besprochen wurden unter anderem eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Kilometern pro Stunde, damit die Unfallgefahr und CO₂-Emissionen sowie der Lärm sinken. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung würde den Radverkehr auf der schmalen Strecke dazu sicherer machen. Auch Radmarkierungen auf der Fahrbahn für den Fahrradverkehr wurden als Maßnahme vorgeschlagen. Eine Einbahnstraßenregelung wurde ebenfalls vorgeschlagen. „Wenn wir wirklich was für die Zukunft verändern wollen, müssten wir der Einbahnstraße zustimmen“, mahnte der Vorsitzende des ADFC Oldenburg, Christian Lüdke (Grüne). Weiter betonte Lüdke, dass es keinen Spielraum gebe, wenn man nicht an die Parkplätze rangehe. Ziel des Städteförderungsprogramms sei es schließlich, den Autoverkehr zu reduzieren.

Das sagen die Kritikerinnen und Kritiker

„Es ist unrealistisch, in diesem knappen Zeitraum Planung und Bau einer Einbahnstraße zu schaffen“, setzte André Heinemann (FDP) dagegen. Ulrike Janz-Jansen (SPD) fand drastischere Worte: „Mit einer Einbahnstraße wird unsere Parkstraße ausbluten und der Leerstand wird einziehen. Das würde das Ende der Parkstraße bedeuten.“ Wilfried Siems (CDU) stimmte Janz-Jansen zu und ergänzte zur Geschwindigkeitsbegrenzung: „Radfahrer sorgen von alleine für eine Geschwindigkeitsbegrenzung.“

Auch die Aufenthaltsqualität wurde besprochen

Die Aufenthaltsqualität ist neben der Sanierung der Parkstraße Teil der Konzepte der Planungsbüros. Hierfür schlug Janz-Jansen vor, den Torfplatz stärker in den Blick zu nehmen. Der Platz habe neben seiner günstigen Lage auch eine historische Wertigkeit, die mit eingebunden werden könnte. Auf dem Torfplatz könnte der Huder Wochenmarkt stattfinden und ein neues Veranstaltungszentrum gebaut werden. „Das zieht Besucher in den Ort“, schlug Janz-Jansen vor.

Benötigte Grundstücke gehören der Gemeinde noch gar nicht

Siems verpasste der hitzigen Diskussion einen Dämpfer: „Wir sollten uns an unsere Gegebenheiten halten. Schließlich gehören uns die Grundstücke nicht.“
Einen Appell gab es im Ausschuss an die Planungsbüros: Man sollte im Zeitplan bleiben.

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