Die Kommunale Entsorgungsanstalt Nord-Niedersachsen (KENN) baut auf dem Gelände des Entsorgungszentrums Pennigbüttel eine Biovergärungsanlage. Anfang März trafen sich Vertreter der Landkreise Cuxhaven, Osterholz, Verden sowie der Stadt Cuxhaven zum ersten Spatenstich.
Nachhaltiger Energieproduzent
Die Anlage soll eine ökologisch nachhaltige Bioabfallverwertung ermöglichen, wie der Abfall-Service Osterholz (ASO), auf dessen Gelände der Neubau erfolgt, in einer Pressemitteilung schreibt. Aus Bioabfällen sollen hier Biogas und Kmpost zur weiteren Verwertung gewonnen werden.
„Biogas ist eine erneuerbare Energie und damit ein vollwertiger sowie gleichzeitig klimaneutraler Ersatz für Erdgas. Das bedeutet: Aus dem Inhalt der Biotonnen – ob Rasenschnitt, Laub oder Lebensmittelreste – wird umweltfreundliches Biogas erzeugt“, heißt es von Seiten des ASO.
Gegenwärtig landen die Bioabfälle der vier teilnehmenden Kommunen noch in verschiedenen Kompostierungsanlagen. Der Nachteil: Um effektiv zu arbeiten, benötigen Kompostierungsanlagen große Mengen Energie, ebenso wie Wasser.
In der Vergärungsanlage wird hingegen keine Energie verbraucht, sondern vielmehr nachhaltig Energie in Form von Biogas erzeugt werden. Dieses soll in Form von Heizenergie in das Erdgasnetz fließen.
Klasse braucht Masse
Um eine solche Biovergärungsanlage wirtschaftlich betreiben zu können, werden mindestens 30.000 Tonnen Bioabfälle benötigt. „Mit dem Zusammenschluss der vier Projektteilnehmer im Jahr 2020 war diese Menge gesichert – die Umsetzung konnte beginnen,“ erinnerte sich der Osterholzer Landrat Bernd Lütjen in seiner Rede zum Start der Baumaßnahmen.
Bürokratische Prozesse und Genehmigungsverfahren nahmen viel Zeit in Anspruch, doch nun ist mit dem ersten Spatenstich der Baubeginn eingeläutet. „Es handelt sich hierbei um ein Leuchtturmprojekt, nicht nur was die Innovation betrifft, sondern auch die interkommunale Zusammenarbeit,“ so Lütjen weiter.
Das aufwendige Prozedere soll sich gelohnt haben: Die Verantwortlichen rechnen damit, dass in der Anlage jährlich etwa 40.000 Tonnen Bioabfälle verarbeitet werden. Sie rechnen mit einem Ertrag von zirka 1,4 Millionen Kubikmetern Biogas, welches dem ASO zufolge ausreicht, um beinahe 1.500 Haushalte zu heizen. Zusätzlich erwartet man etwa 18.000 Tonnen Kompost, welcher beispielsweise in der ökologischen Landwirtschaft nutzbar wäre.
Bereits im kommenden Jahr soll die Anlage in Betrieb gehen. Horst Müller, Leiter der technischen Dienste bei der Stadtverwaltung Cuxhaven, wünschte den Beteiligten hierzu „gutes und termingerechtes Gelingen.“