Wenn Geister, Hexen und Fabelwesen im Nebel zwischen den gigantischen Bäumen rund um das Feuer tanzen, ist es Zeit die dunklen Monate endgültig zu verabschieden und den Sommer willkommen zu heißen.
Der Verein Prießnitz in Bremen lädt traditionell gemeinsam mit dem Kulturzentrum Lagerhaus zur Walpurgisnacht auf den Stadtwerder ins Licht-Luft-Bad (LiLuBa) ein – eine der weniger Gelegenheiten im Jahr, das Gelände zu erkunden und zu genießen. Denn: Eigentlich ist es den etwa 360 Vereinsmitgliedern vorbehalten.
Der Verein Prießnitz in Bremen betreibt das LiLuBa bereits seit mehr 120 Jahren, in fünfter Generation, wie der Vereinsvorsitzende Anselm Züghart erklärt.
Bäume und Natur sind das Kapital
Über die Jahrzehnte entstand ein Fleckchen Natur mitten in der Stadt, das als Umweltbildungsstätte für Kinder genutzt wird, aber auch seltenen Tieren eine Heimat bietet und im Rahmen von Kooperationsprojekten Kultur eine Bühne schafft.
„Die Bäume und die Natur hier sind unser Kapital“, sagt Sven Hegeler, der für die Umweltbildung im Verein zuständig ist. Und genau dieses Kapital bereitet dem Verein derzeit große Sorgen.
Vier der alten Bäume mussten in den Wintermonaten gefällt werden, zwei konnten kürzlich dank einer Spende zusammen mit der benachbarten Kinderwildnis des BUND nachgepflanzt werden. „Die Bäume sind vor gut 100 bis 120 Jahren gepflanzt worden und werden regelmäßig vom Umweltbetrieb begutachtet. Leider waren die nun gefällten nicht mehr standsicher“, erklärt Hegeler.

Anselm Züghart (v.l.), Sabrina Bläß und Sven Hegeler laden zur Walpurgisnacht ins LiLuBa ein. Foto: Schlie
Viele Bäume im LiLuBa sind bereits sehr alt
Er und die Vereinsmitglieder befürchten, dass in den kommenden Jahren weitere Bäume gefällt werden müssen. „Wir kommen als Ehrenamtliche mit der Aufforstung nicht hinterher“, sagt Hegeler. Leider sei es in der Vergangenheit versäumt worden, rechtzeitig junge Bäume nachzupflanzen.
„Das versuchen wir nun und in Zukunft aufzufangen“, sagt Hegeler. Zudem müssen Fällung und Ersatzpflanzung vom Verein selbst finanziert werden.
Walpurgisnacht als Familienfest
„Die uralten Bäume machen den Reiz des Geländes aus“, bestätigt auch Sabrina Bläß, Sprecherin des Kulturzentrums Lagerhaus. Aus diesem Grund habe man in diesem Jahr die Entscheidung treffen müssen, die Tickets für die Walpurgisnacht etwas teurer zumachen.
Und weil das LiLuBa erneut zur Spielstätte während der Breminale wird, müssen die Baumarbeiten möglichst schnell umgesetzt werden.

In der Walpurgisnacht wird das LiLuBa zu einem zauberhaften Ort voller magischer Wesen. Foto: pv
„Mit der Walpurgisnacht machen wir die nächste Generation neugierig auf uns. Es wird mit Magie gespielt, es ist ein Familienfest bis in die Nacht hinein“, sagt Hegeler. Geplant sind laut Bläß auch Nebel, Donner und Blitze, zudem kommen die meisten Gäste in Verkleidung. Fehlen darf auch nicht das Feuer, um das die Hexen tanzen.
Ein besonderes Angebot ist außerdem die Sauna im Bauwagen. Diese wird mit Holz angefeuert und steht in der Walpurgisnacht auch allen Besuchenden zur Verfügung. „Letztes Jahr war die Sauna ein echter Publikumsmagnet“, schwärmt Hegeler.
Walpurgisnacht im LiLuBa
Die 12. Walpurgisnacht findet am Mittwoch, 30. April, auf dem Gelände des LiLuBa (Strandweg 105) statt. Los geht es um 19 Uhr. Das magische Rahmenprogramm der Nacht gestalten das Bremer Tournee Theater, Stelzenart und der Feuerkünstler Lenn Fei.
Musik auf der Bühne machen Grand Funk Underground, Elsen, Jana Frank und die Polarsterne und DJ P.M.fm.
Die Tickets kosten 12 Euro im Vorverkauf, inklusive ist die Hin- und Rückfahrt mit der Sielwallfähre. Kinder unter 14 Jahren haben freien Eintritt. Tickets gibt es im Café Sand, im Café Lagerhaus, bei Black Plastic, bei der Bremer Shakespeare Company und in der Stadtbibliothek Bremen.
Es gibt keine Parkplätze am LiLuBa.