Eine erfolgreiche Saison 2024/25 kann das Bremer Theater jetzt schon vorweisen. Und wäre Intendant Michael Börgerding nicht Anfang des Jahres plötzlich verstorben, würde die Freude darüber im Haus sicherlich auch größer ausfallen. So aber wird er an vielen Ecken vermisst, auch wenn das Interimsteam, bestehend aus den Leiterinnen und Leitern der vier Sparten gut zusammenarbeitet.
Die kommende Spielzeit trägt jedenfalls noch deutlich die Handschrift Börgerdings, die meisten der 28 Premieren – darunter zwei Uraufführungen im Schauspiel, eine Jubiläumsgala, eine Stadtrundfahrt und eine Operette, drei Neuproduktionen im Tanz und sechs Premieren im Jungen Theater – hat er selber noch in die Wege geleitet.
Themenvielfalt im Programm
Die Themenvielfalt weist mit Krieg, Emanzipation und Bremen-Bezügen drei Schwerpunkte auf – spartenübergreifend. So bringt das Schaupiel ab 7. März 2026 Tolstois „Krieg und Frieden“ auf die Bühne – wie lang die Fassung sein wird, ist noch nicht bekannt. Und Benjamin Brittens „War Requiem“ startet das Musiktheater am 29. März 2026.
Daneben hat das Haus Neuinszenierungen weiterer Klassiker am Start: Beispielsweise „Madama Butterfly“ (ab 14. September 2025), „Hamlet“ (ab 30. April 2026) oder „Die Zauberflöte“ (ab 23. Mai 2026). Eine weitere große Produktion ist – passend zur Vorweihnachtszeit – mit der Operette „Sissi“ ab 30. November geplant.
Uraufführungen mit Bremen-Bezug
Eine der beiden Uraufführungen ist das Stück „Der Zauberer von ÖZ – eine Fußballtragödie“ (ab 16. Oktober 2025), die sich um das Leben und Wirken von Mesut Özil dreht, der vor einigen Jahren bei Werder Bremen spielte. Auch die zweite Uraufführung hat Bremen-Bezug.
In „Raub. Verladene Erinnerungen“ geht es darum, wie aus dem Unrechtssystem der NS-Diktatur Profit geschlagen wurde: In Bremen spielte die Hafen- und Transportwirtschaft eine zentrale Rolle beim Transport von geraubtem jüdischen Eigentum, unter anderem im Weserstadion wurden Betten, Decken und andere persönliche Gegenstände versteigert. Premiere ist am 6. März 2026.
Weihnachtsstück von Michael Ende
Für Kinder (und auch alle anderen) konnte das Haus einen Glücksdrachen unter Vertrag nehmen: Ab 9. November 2025 wird als Familien und Weihnachtsstück „Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende erzählt.
Und wer nicht gerne sitzt, der kommt bei dem Stück „Die Trasse. Eine Erfahrung“ auf seine Kosten: Ab Juni 2026 geht Urbanscreen mit den Zuschauern auf eine Stadtrundfahrt.
Wiederaufnahmen gibt es auch, darunter „Solange wir leben“, „Hello Dolly“, „Sing, sing“, oder „Istanbul“. Letzteres gilt schon als hauseigener Klassiker, denn der Sezen Aksu-Liederabend kommt bereits seit zehn Jahren immer wieder auf die Bühne.
Mehr Infos gibt es auch online unter theaterbremen.de.