Magenverkleinerungen werden seitens der behandelnden Ärzte in der Regel bei Personen mit einem BMI von 40 oder höher vorgeschlagen. Bild: SHVETS production, Pexels.com Magenverkleinerungen werden seitens der behandelnden Ärzte in der Regel bei Personen mit einem BMI von 40 oder höher vorgeschlagen. Bild: SHVETS production, Pexels.com
Gesundheit

Magenverkleinerung im Fokus

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Wie funktioniert eigentlich eine Magenverkleinerung?

In den vergangenen Jahren ist das Gesundheitsbewusstsein innerhalb der Bevölkerung deutlich gestiegen. Im Zuge dessen haben sich auch Magenverkleinerungen als effektive und nachhaltige Methode zur Gewichtsreduktion hervorgetan. Ein solcher Eingriff kann dabei helfen, das Sättigungsgefühl zu stärken und überschüssige Pfunde zu verlieren. Und dennoch stellt sich oftmals die Frage, was genau dahintersteckt und wie eine Magenverkleinerung konkret funktioniert.

Immer mehr Menschen setzen auf eine Magenverkleinerung

Dass Magenverkleinerungen immer beliebter werden, ist auf den Gesundheitszustand zurückzuführen. So gelten in Deutschland aktuell etwa 42 Prozent der Frauen sowie 62 Prozent der Männer als übergewichtig oder gar adipös. Insbesondere bei Männern zeigt sich ein Anstieg um fünf Prozent innerhalb der letzten 20 Jahre.

Da die Umstellung der Ernährung oftmals nicht ausreichend ist, um das Übergewicht in den Griff zu bekommen, entscheiden sich immer mehr Menschen zu einem sogenannten bariatrischen Eingriff, zu dem auch die Magenverkleinerung gezählt wird. Vielmehr stellt sie sogar die effektivste Behandlungsform bei Übergewicht dar.

Welcher Voraussetzungen bedarf es für eine Magenverkleinerung?

Magenverkleinerungen werden seitens der behandelnden Ärzte in der Regel bei Personen mit einem Body-Mass-Index, kurz BMI, von 40 oder höher vorgeschlagen. Mitunter kann der Wert auch darunter liegen, wenn das Übergewicht bereits zu schweren Folgeerkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck geführt hat.

Zudem stellen Ärzte zunächst sicher, dass Patienten vor einem solchen Eingriff die notwendige psychologische Stabilität aufweisen. Dies ist entscheidend, um mit den anstehenden Veränderungen klarkommen zu können. Schließlich folgt auf den Eingriff eine signifikante Umstellung des bisherigen Alltags. Interessierte sollten darüber hinaus wissen, dass die Kosten einer Magenverkleinerung nur selten durch die Krankenkassen übernommen werden und je nach angewandten Verfahren zwischen 8.000 und 15.000 Euro kosten können.

Schlauchgastrektomie: Magenverkleinerung mit sehr effektiver Wirkung

Die Schlauchgastrektomie stellt eine häufig angewandte Operation im Bereich der Magenverkleinerungen dar. Dabei werden bis zu 80 Prozent des bestehenden Magens entfernt, sodass am Ende der Operation lediglich ein schlauchförmiger Restmagen verbleibt.

Einerseits wird somit die Aufnahmefähigkeit des Magens deutlich verringert, während andererseits die Dehnungsrezeptoren ein rasches Sättigungsgefühl vermitteln.

Ein weiterer Vorteil dieses Eingriffes ist der Umstand, dass ein bestimmter Teil des Magens entfernt wird, in welchem primär Ghrelin produziert wird. Hierbei handelt es sich um ein bestimmtes Hormon, das das Hungergefühl auslöst.

Das einstellbare Magenband als flexible Magenverkleinerung

Einstellbare Magenbänder ermöglichen im Vergleich zur Schlauchgastrektomie eine flexible Lösung. Während dieser Operation wird ein Silikonband unterhalb des Mageneingangs platziert. Dadurch entsteht eine Art Vormagen, der deutlich weniger Nahrung aufnehmen kann.

Zudem besteht die Möglichkeit, das Band mit Kochsalzlösung zu füllen oder es zu entleeren, um den Engpass bei medizinischem Bedarf anzupassen. Durch die Verengung des Magens wird die Nahrung langsamer durch den Magen geführt, was zu einem verkürzten Sättigungsreiz führt.

Magenverkleinerungen mithilfe eines Magenbypasses zur Gewichtsreduzierung

Ein Magenbypass ist eine weitere Option, um das Körpergewicht signifikant zu reduzieren. Bei diesem Eingriff wird der Magen ebenfalls in zwei Bereiche unterteilt, sodass der größere Anteil nicht länger am direkten Speiseweg beteiligt ist.

Infolge dieses Eingriffes kommt es zu einer verkürzten Kontaktzeit zwischen Nahrung und Schleimhaut, wodurch eine geringere Kalorien- und Nährstoffaufnahme hergestellt wird.

Welche Art der Magenverkleinerung ist ratsam?

Eine pauschale Antwort lässt sich auf diese Frage nicht geben. Vielmehr ist die Art des Verfahrens von unterschiedlichen Faktoren wie dem BMI, Begleiterkrankungen sowie individuellen Risiken abhängig.

Stand heute ist die Schlauchgastrektomie mit etwa zwei Dritteln die am häufigsten angewandte Art der Magenverkleinerung. Patienten mit schwerem Diabetes oder ausgeprägtem Reflux hingegen werden in den meisten Fällen mit einem Magenbypass behandelt.

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