Drei Schülerinnen und Schüler des Max-Planck-Gymnasiums („Maxe“) haben in diesem Jahr den mit 1.000 Euro dotierten zweiten Platz des H.H.-Leopold-Preises für Respekt und Toleranz des Volkswagenwerks Emden errungen. Nelli Strebel, Niclas Stöver und Ahmad Hajj Moussa (alle Jahrgang 12) überzeugten die Jury mit ihrem Engagement für einen schulweiten Aktionstag gegen Rassismus im November 2024. Der Preis ehrt junge Menschen aus dem Weser-Ems-Gebiet, die sich in besonderer Weise für Weltoffenheit und Integration einsetzen.
Der Preis trägt die Namen des Ehepaars Hinderika und Heinrich Leopold, die während der NS-Zeit mutig jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern halfen – unter anderem durch heimliche Hilfssendungen ins Warschauer Ghetto. Aufmerksam auf den Preis wurde die Schule durch Joest Leopold, Enkel des Ehepaars, der Flyer verteilte.
Ziel war es junge Schülerinnen und Schüler zu erreichen
Die drei Preisträgerinnen und Preisträger, allesamt aktiv in der Schülervertretung „EXE“, organisierten im vergangenen November Workshops und Präsentationen für verschiedene Jahrgänge. „Unser Ziel war es, gerade jüngere Schülerinnen und Schüler zu erreichen. Im Gespräch mit Sechstklässlern wurde klar: Wir sind alle gleich“, erklärt Nelli Strebel. Das Maxe trägt seit Jahren den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, doch die drei sehen den Preis nicht als Endpunkt: „Das ist kein Auszeichnung, sondern ein Auftrag“, sagt Nelli.
Preisgeld wird in Projekte gesteckt
Mit dem Preisgeld wollen die Jugendlichen den Aktionstag langfristig etablieren. Geplant sind unter anderem Sticker, die rechte Symbole überdecken – ein „rebellischer Ansatz“, wie Nelli erklärt. Zudem sollen externe Referentinnen und Referenten eingeladen und Schulshirts gedruckt werden. „Wir wollen sichtbare Zeichen setzen“, so Labinsky.
Keine Aufmerksamkeit den Rechten
Auf die Frage nach rechtspopulistischen Einflüssen in den sozialen Medien antwortet Niclas gelassen: „Die AfD spielt hier keine Rolle. Auf TikTok finden ihre Inhalte bei uns keinen Anklang.“ Stattdessen sei die Linke unter Schülerinnen und Schüler populärer.
Die nächste Bewerbungsphase für den Leopold-Preis startet voraussichtlich im August. Bis dahin wollen die Preisträgerinnen und Preisträger andere motivieren, eigene Ideen zu entwickeln.