„Man ist nie zu alt, die Welt zu verändern.“ Es war einer der Sätze, die beim Gründungstreffen der Omas for Future (OfF) im Mehrgenerationenhaus fielen. Generell war der Tenor bei dem ersten Treffen, man wolle „für“ etwas eintreten, statt „gegen“ etwas. Zwölf Frauen hatte Anne Deutsch mit ihrer Einladung zu der neuen Gruppe erreicht.
Somit gibt es seit kurzem somit die Omas for Future in Osterholz-Scharmbeck. „Was wir wollen? Eine gerechtere Welt für unsere Enkel. Denn es sind die nachfolgenden Generationen, die unsere Fehler ausbaden“, heißt es in einer Pressemitteilung der Gruppe. Die Omas for Future an und für sich wurden 2019 von Cordula Weimann gegründet, die ebenso Handlungsbedarf zum Erhalt der Welt sieht.
Was der Gruppe zugrunde liegt
Entsprechend liegen die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, wie sie von Unicef formuliert wurden, den OfF zugrunde. Um diese spielerisch zu vermitteln gibt es ein Quiz mit Fragen rund um den Bereich Klima. Dieses spielten Deutsch und ihre Mitstreiterinnen, auch um ein Gefühl für die Arbeitsweise der OfF zu bekommen. „Es gibt Ortsgruppe, die sich ausschließlich um die Verbreitung dieses Quiz‘ kümmern“, erzählte Deutsch. Andere Aktionen seien natürlich auch denkbar. Teilnahme an Aktionen wie etwa an der am Gründungsabend noch bevorstehenden Aufräumaktion der Stadt. Oder die aktive Suche nach Gesprächen.
Hier benannten Teilnehmerinnen, dass es teils schwierig sei, Diskussionen mit Menschen zu starten, die den Klimawandel etwa gar nicht als Problem wahrnehmen. „Offene Türen rennt man leicht ein. Was mache ich aber, wenn Leute blocken“, brachte man es auf den Punkt. Schnell war hier auch klar, dass besonders die rechtsorientierte Gruppe von Menschen eben solche Kommunikationsblockaden aufstellt.
Nähe zu Omas gegen Rechts
Spätestens an diesem Punkt wurde klar, dass Deutsch‘ neue Ortsgruppe thematisch sehr nahe bei den Omas gegen Rechts steht. Zu der Regionalgruppe Osterholz-Scharmbeck gehört Deutsch selbst. Eine Vertreterin dieser Ortsgruppe der Omas gegen Rechts benannte die OfF als eine Ergänzuung. Eine Spaltung wäre fatal, daher wolle man mit der neuen Gruppe netzwerken und eine generell positive Grundhaltung verteten. „Frau Deutsch ist sehr engagiert. Außerdem: Umso mehr, desto besser“, so die Vertreterin der Omas gegen Rechts OHZ.
Zurück zu geblockter Kommunikation sprach Anne Deutsch eine Erfahrung an, die sie persönlich beim Verkauf von Los-Tickets für die Klosterholz Tombola gemacht hatte. Dort verweigerte ihr ein Mann das Gespräch, weil Deutsch für die SPD-Fraktion im Stadtrat sitzt. Statt klein beizugeben argumentierte sie mit dem Mann und blieb dabei freundlich und offen, was auch von den restlichen Teilnehmerinnen als optimale Herangehensweise benannt wurde. „Freundlichkeit führt Freundlichkeit herbei“, meinte eine Teilnehmerin.