Mit dem Titel „Sturm bricht los“ starteten rund 70 wild verwegen gekleidete Freibeuter – die singenden und musizierenden Frauen und Männer des Pennigbütteler Piratenchors – ihr rund zweistündiges Konzert im Campus Medienhaus. Wenige hätten gedacht, dass sich aus dem vor zwei Jahren entstandenen Projektchor anlässlich eines „Hafenfestes“ auf dem Dorfplatz ein so stimmenstarker gemischter Chor entwickeln würde. Nach dem Motto „Bi us geiht wat“ hat es die Chorleiterin und Ortsvorsteherin Martina Kunst geschafft, viele singfreudige Menschen im Piratenchor zu vereinen.
Ahoi!
Mit einem kräftigen „Ahoi!“ begrüßten die Piraten ihr Publikum im Saal des Medienhauses. Als Kapitänin nahm Chorleiterin Kunst die Konzertgäste mit auf die große Reise durch Wind und Wellen rund um die Welt. Sie erklärte vorher die Sicherheitsvorkehrungen in stürmischer See bei hohen Wellen, die die Melodien durchaus verursachen könnten. Wichtig sei ein Sicherheitsanker, „das kann auch der Nachbar sein“, so die Chorleiterin. Auch akustisch sollten sich die Gäste im Saal bemerkbar machen, „wie bei Seenot“, zum Beispiel mit lauten Rufen und Applaus. „Mitsingen ist ausdrücklich erlaubt“, hieß es. Die Kapitänin begleitete sämtliche Lieder schwungvoll auf dem Akkordeon. Instrumental wurde sie vom zweiten Akkordeon mit Nadine Pogodda, auf der Gitarre von Monika Stahn und mit Schlagwerk und Cajon von Petra Mattfeldt unterstützt.
Buntes Repertoire
Mit kräftigen Stimmen – hoch, tief und laut – präsentierte der Chor sein buntes Seemannslieder-Repertoire: „Es gibt nur Wasser, Wasser…“ sangen die Piraten, sie wollen aber lieber Rum. Im Seemannslieder-Medley stach auch der „Hamburger Veermaster“ in See und „Auf der Reeperbahn“ feierten sie mit der Liebsten. Das Publikum sang bekannte Seemannslieder lauthals mit. Sanfter und leiser erklang der Lolita-Hit „Seemann, deine Heimat ist das Meer“ oder „Sun of Jamaica“. Mit deutlich viel Spaß sangen und bewegten sich die Piraten zu den stimmungsvollen und verwegenen Seemannsliedern, auch zur Einkehr „In der kleinen Kneipe“. Eine kleine plattdeutsche Story über „Zweitakt-Piraten im Moor“ erzählte Jan Brünjes zwischendurch.
Ausgelassene Stimmung
Als letztes Lied kündigte die Chorleiterin den volkstümlichen Schlager „Sierra Madre“ an. Das Publikum schwang dazu sanft nach links und rechts im Takt und applaudierte am Konzertende langanhaltend. Der Chor stimmte zum Dank noch einmal mit den Instrumenten den Torfrock-Song „Volle Granate, Renate“ an und steigerte noch einmal die ausgelassene Stimmung im Saal. „Ein toller Chor“, so hieß es am Ende. „Sowas hatten wir noch nicht, eine herrliche Abwechslung zum Kulturprogramm in der Stadt“, meinte eine Besucherin. Sie und andere Konzertgäste freuen sich schon auf das nächste Konzert des Piratenchores.
Im Medienhaus Campus wird donnerstags geprobt. Wer Näheres über den Pennigbütteler Piratenchor erfahren möchte, kann sich an die Chorleiterin Martina Kunst, Telefon 0173 / 231 24 57, wenden.