An der Europaallee gibt es eine neue Großbaustelle. Auf einer 24.000 Quadratmeter großen Fläche zwischen den Einmündungen der Bergener Straße in die Europaallee errichtet der Paketdienstleister GLS ein neues Verteilzentrum mit rund 6.000 Quadratmetern Hallen- und Bürofläche. Mit dem symbolischen 1. Spatenstich wurde in der vergangenen Woche das Startsignal für den Bau gegeben, der spätestens zum Herbst 2026 fertiggestellt sein soll, damit das im November startende Weihnachtsgeschäft von dort erledigt werden kann.
Im Verteilzentrum sollen bis zu 35.000 Pakete täglich sortiert werden
Welche Bedeutung GLS dem Bauvorhaben beimisst, belegt schon, dass der GLS-Geschäftsführer Moritz Eichhöfer zur Spatenstich-Feier eigens aus Frankfurt angereist war. „Das wir heute hier stehen, ist das Ergebnis einer Reise, eines Kraftaktes. Für uns stand schon sehr lange fest, dass wir uns im Bremer Raum vergrößern und erneuern wollen“, erkärte Eichhöfer bei der Feier. Am neuen Standort sollen nach der Fertigstellung bis zu 35.000 Pakete täglich sortiert werden. Damit ersetze das neue Verteilzentrum nicht nur den bisherigen Standort am Bremer Kreuz, sondern entlaste auch den Hamburger Standort, erklärte Eichhöfer. Damit setze das Unternehmen ein deutliches Signal für Wachstum und lokale Stärke.

„Wir glauben an diesen Standort – und wir freuen uns auf eine starke Zukunft gemeinsam mit der Stadt Bremen“, erklärte Moritz Eichhöfer (CEO GLS) bei der Spatenstich-Feier. Foto: Bollmann
Ein Signal für die Sicherung des Standortes
„Wir freuen uns, dass GLS jetzt von einer Mietimmobilie in Eigentum zieht“, sagte Iris Geber von der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) und wertete das als deutliches Signal für die Sicherung des Standortes. Zugleich freute sie sich, dass das Unternehmen die vorhandenen Mitarbeiter in das neue Zentrum mitnimmt.
1.600 Bohrungen für das Verteilzentrum
Nach dem symbolischen Spatenstich gehen die Bauarbeiten nun zügig weiter. Wegen des problematischen Untergrundes kommt auf der GLS-Baustelle derzeit ein rund 60 Tonnen schweres Spezialbohrgerät zum Einsatz. Insbesondere bei großflächigen Industrie-Standorten wird solches Gerät nötig, um trotz weichem und feuchtem Untergrund im Norden Deutschlands die nötige Stabilität der späteren Bauwerke zu garantieren. Der bis zu 19 Meter hohe Bohrturm dringt dabei sechs bis acht Meter tief in den Boden ein. Das Besondere: Der Bohrer ist innen hohl – beim Herausziehen wird über die Öffnung flüssiger Beton direkt eingebracht, um stabile Punktfundamente zu schaffen. Insgesamt werden auf diese Weise etwa 1.600 Bohrungen durchgeführt, wie Klaus-Peter Heins, Leiter Hochbau der Firma Giesecke, erläuterte.
Ein Mobilitätskonzept für 190 Mitarbeiter
Danach kann mit Fundament- und Bauarbeiten weiter gemacht werden. Der Neubau wird energieeffizient errichtet, ausgestattet mit einem Gründach, Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge und der Vorbereitung für eine Photovoltaikanlage. Zudem wurde im Zuge des Bauantragsverfahrens ein eigenes Mobilitätskonzept entwickelt – mit dem Ziel, den Individualverkehr zu reduzieren und emissionsniedrige Alternativen für die rund 190 Mitarbeitenden zu fördern.