WESER REPORT: Herr Mäurer, gratulieren Sie – als Sportsenator – dem HSV zum Aufstieg und damit zwei Spielen gegen Werder Bremen?
Ulrich Mäurer: Als Sportsenator gratuliere ich dem HSV zum verdienten Aufstieg. Der norddeutsche Fußball gewinnt durch starke Derbys. Meine persönliche Vereinstreue zu Werder bleibt natürlich unberührt. Ich freue mich auf spannende, faire Duelle in der kommenden Saison.
Als Innensenator: Haben Sie die Fans aus Hamburg vermisst?
Die Spiele in der Vergangenheit waren immer eine riesige Belastung für unsere Polizei. Das Gewaltpotenzial der Fanszenen war leider sehr hoch und hat für viele Probleme gesorgt. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass auch die Fans gelernt haben und hoffe auf stimmungsvolle, aber faire Begegnungen.
Was war oder wird anders sein als bei den Spielen des FC St. Pauli in Bremen?
St. Pauli bringt eine besondere Fankultur mit. Der HSV steht für die klassische Bundesliga-Rivalität mit Bremen. Beide Duelle haben ihren eigenen Reiz. Die sportliche Herausforderung bleibt bei beiden hoch. Der norddeutsche Fußball profitiert von dieser Vielfalt.
Werden Begegnungen gegen den Hamburger Sport-Verein wieder Hochrisiko-Spiele sein?
In der Vergangenheit waren die Heimspiele des SV Werder Bremen gegen den HSV von einer hohen Rivalität der jeweiligen Fanszenen und einem erheblichen Maß an Gewaltbereitschaft geprägt. Ob dies nach der mehrjährigen Pause immer noch der Fall ist, wird die Polizei Bremen sorgfältig prüfen.
Wenn „ja“: Werden Sie die Rechnung für Polizeieinsätze dafür an Werder Bremen weiterleiten?
Ob es sich überhaupt um ein Hochrisiko-Spiel handeln wird, ist wie gesagt noch zu prüfen. Nach dem Bremischen Gebühren- und Beitragsgesetz können bei gewinnorientierten Großveranstaltungen Gebühren erhoben werden. Dazu kommt, dass von diesen Veranstaltungen ein Gewaltpotenzial zu erwarten ist und wir deswegen mehr Polizei einsetzen müssen.
Das gilt in diesem Fall für das Stadion und auch für die Wege die dorthin führen und das Umfeld. Diese Gebühren richten sich an den Veranstalter. Im Falle des Profifußballs der Männer also an die DFL – nicht an Werder Bremen direkt.
Erwarten Sie Widerstand gegen die Zahlungen, obwohl die doch gerichtlich geklärt schienen?
Wir gehen davon aus, dass die Rechtmäßigkeit von Gebührenbescheiden nach dem Bremischen Gebühren- und Beitragsgesetz abschließend geklärt ist.