Susann Heise vom Gestüt Buchenhof mit La Fee Quibelle, einem ihrer Lieblingspferde, das aus ihrer eigenen Zucht stammt. Foto: Bollmann
Gestüt Buchenhof

Auf der Suche nach der Pferdewiese

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Nach über dreißig Jahren wurden einer Pferdezüchterin die Pachten für ihre Weiden gekündigt.

Susann Heise hat das Gestüt Buchenhof vor Jahrzehnten gegründet

Vor über dreißig Jahren hat die Bremerin Susann Heise am Stadtrand Bremens das Gestüt Buchenhof gegründet, das sie seitdem gemeinsam mit ihrer Familie betreibt. Genauso lange hat sie auch ihre Weiden gepachtet, die sie extensiv bewirtschaftet, indem sie einige ihrer Pferde auf den Flächen weiden lässt. Mit Erfolg: Ihre Hengstzucht ist auch überregional erfolgreich und auf ihren Weideflächen findet sich eine große Pflanzenvielfalt – ökologisch wertvoll und erwünscht. Umso erstaunter war die 62-jährige Diplom-Biologin daher, als ihr zum September diesen Jahres fünf Hektar Weide-Pachtflächen gekündigt wurden. Jetzt sucht die Unternehmerin verzweifelt nach Ersatz, denn ihre Pferde brauchen weiter Weideflächen.

Die Pferdewiesen sind ökologisch wertvoll

Vermutlich hat gerade Heises behutsame Art der Bewirtschaftung letztlich zur Kündigung des Pachtvertrages geführt. Denn der Verpächter wollte die Wiesen offenbar an einen Unternehmer veräußern, der sie als Ausgleichsflächen für ein Bauprojekt nutzen wollte. Bei einer Begutachtung von Sachverständigen stellte sich allerdings heraus, dass die Flächen ökologisch schon jetzt zu wertvoll seien, um als Ausgleichsflächen herhalten zu können. Der Bauunternehmer trat daraufhin vom Kauf zurück. Sehr zum Ärger des Verpächters, der mit 5 Euro pro Quadratmeter einen deutlich höheren als den ortsüblichen Preis (unter 1 Euro) erzielen wollte. Als Reaktion auf den vermeintlichen Wertverlust kam dann wohl die Kündigung.

Die Kündigung der Pachtverträge war ein Schlag

Für Heise und ihre Familie war die Kündigung ein schwerer Schlag, weil die Wiesen ihr nach mehreren Jahrzehnten Bewirtschaftung ans Herz gewachsen sind und sie gerade noch in die Scheune und die neue Umzäunung investiert hatte. Zudem benötigt sie für die Pferdezucht vom Gestüt Buchenhof über 20 Hektar Weideflächen, die im Umfeld des Gestüts an der Bollener Dorfstraße nur begrenzt zur Verfügung stehen.

Erweiterung des Gewerbegebietes Hansalinie

Das gilt noch einmal deutlich mehr, da mit der anstehenden Erweiterung des Gewerbegebietes Hansalinie noch weitere Grünflächen in der Hemelinger- und Arberger Marsch entfallen. Dennoch könnten sich gerade dort für Heise vielleicht neue Perspektiven entwickeln. Denn in den Außendeichsbereichen der Marsch liegen etliche Hektar brach, da sie als Ausgleichsflächen künftig nicht mehr für die Rinderhaltung genutzt werden dürfen, erläutert Juliane Scholz aus der Pressestelle der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB). Da könnte Heises Bewirtschaftungsart, kontinuierliche Beweidung mit wenigen Pferden, vielleicht auch noch bei der Verpachtung punkten.

Erfolgreiche Pferdezucht auf dem Gestüt Buchenhof

Den Tieren und Bewohnern vom Gestüt Buchenhof wäre das auf jeden Fall zu wünschen. Die Hofstelle in Wesernähe ist bereits seit über 500 Jahren ein landwirtschaftlicher Betrieb auf dem schon immer Pferde gezüchtet wurden. Nachdem Susann Heise das Gestüt Buchenhof gegründet hat, ist ihre Leidenschaft der Pferdezucht auf ihre Familie übergesprungen. Alle drei Kinder vom Ehepaar Susann Heise und Jens Heitmann reiten und bilden die Tiere aus. Die gekörten Hengste und die Sporterfolge sind der Stolz des Gestüts.

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