Fünf Zentimeter – größer wird ein Eichenprozessionsspinner nicht. Damit ist er etwa so lang wie der Durchmesser eines Golfballs. Die gefährlichen, behaarten Brennhaare sind noch deutlich kleiner – so dünn wie ein menschliches Haar. Schon der Kontakt mit nur einem dieser Haare kann allergische Reaktionen auf der Haut auslösen.
Eichenprozessionsspinner lösen allergische Reaktionen aus
„Allergische Reaktionen bekommt jeder, aber in unterschiedlicher Ausprägung“, erklärt Lea Schunk, Sprecherin der Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard. Besonders gefährdete Personen können im Ernstfall einen allergischen Schock erleiden. Dabei muss nicht einmal die ganze Raupe die Haut berühren: Die feinen Brennhaare der Eichenprozessionsspinner können abbrechen und vom Wind bis zu 50 Meter weit getragen werden, so Schunk. Deshalb werden betroffene Bereiche häufig großräumig abgesperrt – zuletzt etwa ein Rastplatz an der A1.
Seit Mai sind dem Gesundheitsamt rund 90 Verdachtsfälle von Eichenprozessionsspinnern gemeldet worden. Ob es sich dabei in jedem Fall tatsächlich um die gefährliche Raupenart handelte, ist unklar. Belastbarere Zahlen liefert der Umweltbetrieb Bremen – dort werden die Einsätze zur Absperrung oder Beseitigung koordiniert.
„Die Anzahl festgestellter Eichenprozessionsspinner-Nester wurde erstmalig in 2024 ausgewertet, da hat der Umweltbetrieb gut 310 Nester beseitigen lassen“, erklärt Sprecherin Christina Ruschin. Aus dem Umweltressort heißt es allerdings, dass die Raupe in Bremen auf dem Vormarsch sei.

Wenn die Raupenhaare mit der menschlichen Haut in Kontakt kommen, entstehen allergische Reaktionen. Foto: pixabay
Raupen fühlen sich durch Klimawandel wohler
Ein möglicher Grund für die Ausbreitung sei der Klimawandel. „Es besteht der Verdacht, dass die Verbreitung dieser wärmeliebenden Schmetterlingsart durch den fortschreitenden Klimawandel begünstigt wird. Bedingt durch die steigenden Temperaturen treiben Eichen mittlerweile früher aus. Das kommt der Entwicklung des Eichenprozessionsspinners entgegen“, erklärt eine Sprecherin der Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf.
Die Saison, in der der Eichenprozessionsspinner besonders gefährlich ist, endet in diesen Wochen. Wer in Bremen dennoch einen Verdacht auf Befall hat, sollte sich umgehend beim Gesundheitsamt melden. Wurden die Tiere auf öffentlichem Grund entdeckt, übernehmen die zuständigen Stellen die Überprüfung, erklärt Lea Schunk.
„Wenn die Raupen auf privatem Grundstück entdeckt werden, ist die jeweilige Person selbst dafür verantwortlich, das Nest entfernen zu lassen“, so Schunk weiter. Eine Pflicht zur Entfernung bestehe nur, wenn eine Gefahr für die Öffentlichkeit ausgehe.







