Auf dem Weyerberg guckt eine Skulptur den lieben langen Tag in die Wolken. Fotos: Roskamp
Sommerserie

Entschleunigen im Künstlerdorf

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Der Weyerbarger Sliekpadd bietet Abwechslung, schöne Ausblicke und viel Kunst

Das Künstlerdorf Worpswede ist der Wirkungsort von Paula Modersohn-Becker, Heinrich Vogeler und vielen anderen nicht eben minder bekannten Malern, Bildhauern und weiterer Künstler. Wer Worpswede mal auf einer entspannten Tour zu Fuß ganz entspannt und entschleunigt kennenlernen möchte, sollte seine Reise bei der Tourist-Information, Bergstraße 13, beginnen. Dort bekommt man kostenlos von den freundlichen Mitarbeitenden den 2021 entstandenen Flyer zum Weyerbarger Sliekpadd. Dieser entführt Besuchende des Ortes sodann auf eine knapp 3,5 Kilometer lange Tour entlang interessanter Punkte in Worpwede.

Unterwegs auf dem Sliekpadd

Der Sliekpadd ist mit kleinen gelben Schneckensymbolen gekennzeichnet. Zusätzlich zur im Flyer abgedruckten Karte gibt es also wenig Möglichkeit, sich zu verlaufen. Sollte man meinen, denn schnell sind die Wegsymbole mal übersehen. Im schlimmsten Fall kommt man aber nur unerheblich vom Weg ab. Los geht es von der Tourist-Information die Lindenallee hinauf. Entlang der Großen Kunstschau kommt man auch bald zur ersten Sehenswürdigkeit, dem Steinkreis. Ein hierzu angebrachtes Schild sucht Spaziergänger auf eine Zeitreise mitzunehmen.

Bald danach erreicht man einen Weg, der links zur bekannten Käseglocke führen würde. Stattdessen biegt man jedoch rechts auf den unscheinbaren Fritz-Overbeck-Weg ab. Dieser verläuft entlang eines Blühstreifens, links geht es dann einen Pfad entlang, der gerade im Sommer recht dicht bewachsen ist. Folgt man diesem Weg, erreicht man bald das Open Air Klassenzimmer. Aus Steinen wurde hier eine Naturnahe Sitzgruppe gestaltet, die gerne von Spaziergängern zur Rast genutzt wird.

Malerische Gegend und Fotomotive

Rechts geht es weiter. Man hat die Wahl: den höchsten Punkt des Weyerbergs erklimmen oder einen Bogen um den Wasserhochbehälter machen. So oder so erreicht man einen Weg, der nach links zum Niedersachsenstein führt. Dieses Baudenkmal basiert auf Entwürfen von Bernhard Hoetger. Heute ist der Stein ein gern genommenes Fotomotiv.

Nach rechts folgt man dem Lisel-Oppel-Weg. Rechts Bäume, auf der linken Hand Felder und Wiesen. Dank der leicht abschüssigen Lage kann man gut die Landschaft überblicken und ein Gefühl dafür gewinnen, warum es so viele Künstler nach Worpswede zog und zieht. Die Gegend ist schlicht malerisch.

Einige Meter weiter erwartet Spaziergänger eine etwas ungewöhnlich anmutende Sitzgelegenheit: Mehrere Dutzend Meter über dem

Ein Steg inmitten von Feldern und Wiesen. Er ruft den Klimawandel ins Gedächtnis.

Meeresspiegel ist hier ein Steg. Die künstlerische Installation soll auf den Klimawandel verweisen und darf auf eigene Gefahr betreten werden.

Grüne Kathedrale

Bald findet man sich unter einem dichten Blätterdach wieder. Nachdem man rechts den Susenbarg hinaufgegangen ist und dem Hinweisschild in den Wald gefolgt ist, steht man bald inmitten einer Lichtung. Hier erinnert das Findorff-Denkmal an den für die Region wichtigen Moorkommissar. Paula Modersohn-Becker soll einst Zitate aus „Also sprach Zarathustra“ vom Findorff-Denkmal gerufen haben. Man spricht bei der Lichtung aufgrund des dichten Blätterdachs auch von einer „Kathedrale“.

Schließlich geht es wieder bergab, Spazierende sollten auf etwaige Stufen achten. Dann führt der Weg über die Findorffstraße. Da diese viel befahren wird, bietet es sich an, einen kleinen Umweg nach rechts zu machen. Bald erreicht man einen neuen Fußgängerüberweg. Hat man

Das letztliche Ziel des Weges: der Skulpturengarten. Er bietet auch Platz für eine Pause.

die Straße überquert folgt man den Schildern zum Rathaus, das ebenso wie der Rest des Ortes einen rustikalen Charme versprüht.

Nach links geht es weiter zur finalen Etappe: dem Skulpturengarten. Dort gibt es auch die Möglichkeit, sich für ein Picknick niederzulassen.


Wandertipps

Die Route ist etwa 3,5 Kilometer lang. Die Wege sind mal mehr, mal weniger befestigt und führen etwas bergauf und bergab. Essen kann man direkt vor der Tour bei den vielen Angeboten in der Bergstraße. Außerdem bietet es sich an, etwas mitzubringen.

Weitere Teile der Sommerserie: 

Teil 1: Ein Hauch von Schottland in Bremen

Teil 2: Vom Heimathaus ins Moor

Teil 3: Bremens Halbinsel und Strände

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