Pro
Ingmar Vergau
Geschäftsführer Haus & Grund Landesverbandes Bremen e.V.

Foto: Haus und Grund
Die unnötige Vernichtung der Parkplätze in den Stadtteilen führt dazu, dass die Immobilien der anliegenden Gebäude im Wert sinken. Die Gebäude werden sowohl für Eigennutzer als auch für Mieter, die auf Fahrzeuge angewiesen sind, unattraktiv. Mögliche Neueigentümer und Mieter weichen auf das Umland aus, wo das Parken problemlos möglich ist. Das ist eine fatale Entwicklung für Bremen. Die fehlende Errichtung von Parkplätzen auf privaten Grundstücken beim Bau des Hauses war in der Regel mit einer Ablösezahlung verbunden, die nach Verständnis der Eigentümer die Nutzung des öffentlichen Parkraums in Gebäudenähe einschließt. Bremen muss dem Bedürfnis aller Verkehrsteilnehmer, auch des ruhenden Verkehrs gerecht werden. Straßen in Wohngebieten mit hohem Parkdruck können in Spielstraßen umgewidmet werden, Bürgersteige zugunsten von beidseitigen Parkstreifen und Parkbuchten entfernt und damit die Straßenflächen primär dem Fußgänger- und Fahrradverkehr aber auch parkwilligen Autofahrern freigegeben werden. So ist eine Koexistenz von Radfahrern, Fußgängern und Kraftfahrzeugführern möglich.
Contra
Tim Sültenfuss
Verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke in der Bremischen Bürgerschaft

Foto: Die Linke
Es verschwinden keine legalen Parkplätze, deshalb lautet die Antwort nein. Barrierefreie und gut erhaltene Gehwege steigern sogar den Wert einer Immobilie, anstatt ihn zu mindern.
Und wenn ein Haus brennt und die Feuerwehr durch falsch parkende Autos nicht rechtzeitig durchkommt, stellt das eindeutig eine Wertminderung dar.
Die Verkehrsbehörde zerstört in Bremen keine Parkplätze, sondern setzt die Straßenverkehrsordnung um, damit Rettungswagen und Feuerwehren im Notfall helfen können und unsere Gehwege barrierefrei sind.
Natürlich ist es für Anwohnende mit eigenem Pkw schwierig, wenn plötzlich nicht mehr dort geparkt werden darf, wo Falschparken jahrzehntelang geduldet worden ist.
Dass die Zahl der Autos steigt und diese immer größer werden, verschärft das Problem. Der knappe Parkraum sollte nicht noch im großen Stil von auswärtigen Pkws genutzt werden.
Deshalb setzen wir uns für mehr Bewohnerparkzonen ein, in denen Parkplätze für Anwohnerinnen und Anwohner reserviert sind.







