An heißen Sommertagen sorgt für viele nur ein Sprung ins kühle Nass für die nötige Erfrischung. Wem das Freibad zu voll ist, findet in Bremen zahlreiche Badeseen. Durch eine geschickte Wanderroute können gleich zwei Seen, mit viel Natur und einem der besten Ausblicke über Bremen verbunden werden. Fast meint man, ein Hauch Schottland liege in der Luft. Im Rahmen der Sommerserie Unterwegs in der Region erkundet der WESER REPORT die schönsten Wanderwege.
Startpunkt: Stadtwaldsee
Wir starten unsere Tour am Stadtwaldsee, der bei Bremerinnen und Bremern auch als Unisee bekannt ist. Der ist zudem gut per ÖPNV erreichbar. Wer beim See nun ein ruhiges Plätzchen erwartet, ist hier fehl am Platze. Dutzende drängen sich um die heiß begehrten Schattenplätze, was an einem Samstag auch nicht verwunderlich ist.

Nach dem Sprung ins Wasser lohnt sich eine kleine Stärkung. Direkt am See befindet sich ein Imbiss, der die ganze Woche über geöffnet hat. Hier gibt es nicht nur Pommes und Eis, sondern auch die letzte Möglichkeit für einen Toilettenbesuch, bevor es weiter in Richtung Natur geht.
Der Weg führt, parallel zum Stadtwaldsee auf dem Wetterungsweg, unter dem Blätterdach der Bäume. Insbesondere an heißen Tagen ist es hier direkt angenehmer. Bevor es richtig in die Natur geht, muss noch eine Straße überquert werden: der Hochschulring. Obwohl die an dieser Stelle zweispurig verlaufene Straße ohne Ampelanlage zunächst als Hindernis erscheint, entpuppt sich die Überquerung als Kinderspiel – zum Glück ist sie nicht viel befahren.
Zwischenstopp an der Kleinen Wümme
Danach kann die Wanderung durchs Grüne vollends beginnen. Begleitet vom Gackern der Hühner des Bremer Tierheims spazieren wir auf der Blocklander Hemmstraße, die gut asphaltiert ist. Die Wanderung kann dementsprechend nicht nur auf zwei Füßen, sondern auch zwei Rädern absolviert werden.

Im Schatten der Bäume lässt es sich bei Hitze gut rasten. Foto: Behrbom
Nach der Unterquerung der A 27 finden wir uns im Blockland wieder. Während zu unserer Linken kleine Häuschen und Parzellen sich an der Kleinen Wümme reihen, bietet sich zur Rechten ein Blick über die Wümme-Wiesen.
Da außer ein paar Radfahrern nicht viel los ist, können wir die Stille genießen. Natürlich gibt es auf der Strecke auch Anliegerverkehr, aber wir bleiben zum Glück größtenteils verschont. Unsere Begleiter sind dementsprechend die grasenden Kühe, ein paar Fischreiher, die in den Gräben nach einem Nachmittagssnack suchen, und selbst zwei Störche bekommen wir zu Gesicht.
Ein Kleinod der Natur, trotz der Nähe zur Stadt. Unscheinbares Highlight: Sitzbänke im Schatten der Bäume, auf denen man rasten kann. Denn bei über 30 Grad kann eine solche Wanderung auch zur Qual werden. Zum Glück können an manchen Orten auch die Füße in die Kleine Wümme gehalten werden.
Abkühlen im Feldmarksee

Blick auf die Kleine Wümme und die angrenzenden Wiesen. Foto: Behrbom
Bei erster Gelegenheit gilt es dann, den Fluss zu überqueren, um den Schlenker in Richtung des ersten Zwischenstopps, dem Waller Feldmarksee, zu machen. Dort angekommen gibt es wieder eine gute Ausstattung am Imbiss, eine Toilette und vor allem einen Badestopp, um sich wieder abzukühlen, denn uns steht nach der Wanderung durchs flache Land noch ein Aufstieg auf den höchsten Berg Bremens bevor.
Bremen von oben: Das Metalhenge
Das Metalhenge, welches vom Feldmarksee in rund 30 Minuten zu Fuß zu erreichen ist, wurde 2021 von dem Künstler und Schauspieler Thomas Roth in Kooperation mit der Bremer Stadtreinigung geplant und errichtet. Von dort haben wir einen Blick über Bremen, den es sonst so nicht gibt.

Vom Metalhenge bietet sich ein Blick über das Blockland hinweg. Foto: Behrbom
Während sich gen Norden der Blick übers Blockland bietet, erstreckt sich im Süden die Stadt: das Weserstadion, der Dom und die Innenstadt, dazu der markante Fernsehturm. Alle prägenden Gebäude der Stadt auf einmal zu sehen, ist etwas Besonderes. Ein Blick, den es sonst nicht so gibt. Gerade im Sommer und zum Sonnenuntergang ein schöner und romantisch anmutender Moment.
Nach dem Abstieg kommt der letzte Abschnitt der Wanderung: Dieses Mal geht es über die Brücke über die A 27 auf dem Fahrwiesendamm bis hin zur Bushaltestelle Hohweg. Der Weg führt dabei noch durch das Waller Kleingartengebiet. Um einen herum summen Bienen und Schmetterlinge, während der Geruch von Grillgut und Sommer in der Luft liegt.
Wandertipps

Die rund 13 Kilometer lange Strecke (QR-Code) dauert rund drei Stunden reine Wanderzeit. Das verweilen an den Seen und das genießen der Metalhenge Aussicht nicht mit eingerechnet. Aufgrund der guten Asphaltierung ist die Strecke auch per Rad zu erkunden.
Toiletten und Essmöglichkeiten sind an beiden Seen zu finden.
In welche Richtung die Strecke gelaufen wird, ist prinzipiell egal. Die Anreise erfolgt entweder über die Haltestellle Wiener Straße/Universitätsallee (Start Stadtwaldsee) über die Linien 6, 22 und 28 oder die Haltestelle Hohweg über die Linie 20.







