„Es ist nicht nur eine Gravur in Stahl, es ist Stück Erinnerung und eine Mahnung“, erklärt Virginie Kamche, vom Afrika Netzwerk Bremen, vor dem Antikolonialdenkmal. Am Donnerstag weihten die IG Metall Jugend, Auszubildende des Mercedes Benz Werkes, sowie Mitglieder des Fördervereins „Der Elefant“ dort eine neue Gedenktafel ein.
Antikolonialdenkmal als Mahnung und Erinnerung
37 Jahre sind vergangenen seit die IG Metall Jugend im Jahr 1988 die erste Gedenktafel vor dem Elefanten angebracht hat. Das alte Schild war verwittert und mit Edding beschmiert, „eine Restaurierung war nötig“, mahnte Jerome Geisinger, Jugendsekretär IG Metall Bremen. Das Antikolonialdenkmal wurde 1932 noch als Reichs-Kolonialdenkmal an die im ersten Weltkrieg verlorenen Kolonien errichtet. 1989 erfolgte die Umwidmung zum Antikolonialdenkmal. „Wir sehen uns auch ein wenig als Vorreiter“, betont Geisinger. Erst nach dem Anbringen der ersten Gedenktafel, habe die Bürgerschaft nachgezogen und das Denkmal umgewidmet. Jedes Jahr im August wird vor Ort der Opfer des Völkermordes an den Herero und Nama im heutigen Namibia gedacht.
Die neue Gedenktafel soll Aufmerksamkeit auf den deutschen Kolonialismus lenken. Jener werde, so Kamche, noch immer totgeschwiegen. Zwar sei die Tafel nur ein kleiner Schritt, ein wichtiger sei es trotzdem. „Das Denkmal und der Nelson Mandela Park sind auch Orte an dem Geschichte verdrängt wird“, erklärt Kamche. Die neue Tafel sei ein Zeichen des Respekts, der Vergangenheit aber auch der Zukunft: „Ich wünsche mir, dass in Zukunft der Austausch mit Menschen aus Afrika stärker gefördert wird. Außerdem dass wir mehr Perspektiven auf den Kolonialismus bekommen“, so Kamche. Die Tafel könne dafür einen Anlass bieten.
Diese Einweihung der neuen Tafel steht in der Tradition der IG Metall-Jugend, Verantwortung gegen das Vergessen von Rassismus und Faschismus zu übernehmen. Davon zeugt auch das Mahnmal „Nie wieder Krieg – Nie wieder Faschismus“, das die Auszubildenden des Bremer Stahlwerkes renovierten und 2019 auf dem Stadtwerder vor dem Lidice-Haus aufstellten. Auch die in Messing gefasste Tafel am Gewerkschaftshaus mit der Aufschrift: „Respekt – kein Platz für Rassismus“, ist auf Initiative der IG Metall Jugend angebracht worden.







