Wenn man den Schauspielerinnen und Schauspielern die Freude an ihren Rollen anzusehen glaubt, dann haben Autor und Regisseur vermutlich viel richtig gemacht. So geschehen bei der Premiere von „Was für ein Sommer!“ im Boulevardtheater Bremen.
Gefühlschaos ist programmiert
Die Geschichte aus der Feder von Intendant Kay Kruppa ist schnell erzählt: Walli (Ramona Schlenker) fährt mit ihrem neuen Freund Justin (Marc Gelhart) ausgerechnet in das Haus auf Rügen, in dem sie zuvor zehnmal mit ihrem künftigen Ex-Mann Holger (Kai Hochhäusler) Urlaub gemacht hatte. Doch Holger hatte die gleiche Idee und logiert mit seiner neuen Partnerin Jasmin (Miriam Distelkamp) in der Nahbarwohnung. Dass diese Konstellation ein Gefühlschaos auslöst, liegt auf der Hand, insbesondere da Walli und Holger noch viel mehr verbindet, als Walli sich eingestehen mag.
Darstellenden auf den Leib geschrieben
Doch die Komödie ist eben keine normale Komödie, sondern eine mit viel Musik, die den Darstellenden quasi auf den Leib geschrieben ist. Damit wird aus dem heiteren Bäumchen-Wechsel-Dich-Spielchen ein großer Partyspaß mit vielen bekannten Hits wie „So schmeckt der Sommer“, 1000 und 1 Nacht“, I Will Survive – alle live gesungen.
Brillante Solo-Auftritte
Insbesondere Miriam Distelkamp und Ramona Schlenker spielen ihre Musical-Erfahrung voll aus und brillieren mit Solo-Nummern. Auch Kai Hochhäusler muss sich nicht verstecken und Marc Gelhart, der das Stück inszenierte, ist als kalauernder Justin, einfach mitreißend komisch.
Ein weiteres Element macht „Was für ein Sommer!“ besonders: Kay Kruppa hat zahlreiche Goethe-Zitate geschickt in die Dialoge eingeflochten. Und so trifft der große Dichter auf der Bühne im Tabakquartier auf ABBA. „Goethe takes it all“, könnte man sagen.







