Weser Report: Warum hat es 25 Jahre gedauert, bis Sie ein gemeinsames Album herausgebracht haben?
Joy Denalane: Die Idee stand schon viele Jahre vorher im Raum. Aber wir haben uns nie dazu durchdringen können, einfach aus familiären Gründen. Solange die Kinder klein waren, hat der eine seine Kampagne gemacht und der andere sich um die Kinder gekümmert. Jetzt sind sie aus dem Haus und der Moment war endlich da, an dem wir dachten, wir können entweder auf Weltreise gehen oder wir machen eine Platte.
In dem Song Skyline könnte man heraushören, dass die Freude darüber, dass die Kinder aus dem Haus sind, groß ist. Wie kam das denn bei den Kindern an?
Max Herre: Mit `ner kritischen Rückfrage. (lacht) Aber sie haben dann schon verstanden, dass es mit einem Augenzwinkern zu verstehen ist.
Ist das gemeinsame Reisen im Tourbus als Paar eine große Herausforderung?
Joy Denalane: Überhaupt nicht! Wir haben zwar erst jetzt ein gemeinsames Album rausgebracht, aber wir waren in den 25 Jahre super oft gemeinsam auf Tour. Insofern ist es was total Gelerntes und im Gegenteil eine große Freude, am ersten Abend gemeinsam den Tourbus zu betreten. Das war, als wenn man einen alten Freund wiedertrifft. Wir sind zwar ein Liebespaar, aber eben auch eines, das seit Tag eins zusammenarbeitet..
Und so harmonisch wie sich die Songs anhören war auch die Produktion des Albums?
Max Herre: Also für unsere Verhältnisse war das unheimlich harmonisch. Das kennen wir aus den Anfangszeiten auch anders. Da haben wir noch andere Kämpfe ausgefochten. Man wird milder. Insofern hat das vor allem Spaß gemacht.
Wird es ein weiteres gemeinsames Album geben?
Max Herre: Vielleicht in 25 Jahren wieder? Ich weiß nicht…
War von Anfang an klar, dass es ein deutschsprachiges Album sein wird?
Max Herre: Ja, das ist schon unsere gemeinsame Ebene. Wir finden das schöner, homogener, geschlossener. Und ich kann auf Englisch auch nicht so rappen, dass sich das Irgendjemand anhören wollen würde. Im Rap ist es ja auch noch wichtiger, aufs Vokabular zu achten.
Sie haben die Songs nicht alleine geschrieben. Ist das nicht schwierig, wenn da noch jemand Außenstehendes mitmischt?
Max Herre: Nein, es ordnet manchmal und hilft eher. Es ist natürlich gut, sich erstmal überlegen, was will man. Aber in der Ausarbeitung ist es toll, wenn jemand Externes dabei ist, weil man dann schneller ans Ziel kommt.
Was erwartet die Zuschauer bei Ihrem Konzert auf der Seebühne?
Max Herre: Wir kommen mit einer großen, tollen Band…
Joy Denalane: Das ist eine Werkschau. Aber mit dem gemeinsamen Album Alles Liebe im Zentrum. Darum reihen sich dann die Ausflüge und unsere jeweiligen eigenen Sujets. Also man kann einen Rückblick über 25 Jahre erwarten.







