Kleidung sortieren, waschen und bügeln, den Preis schätzen und dann aufhängen. Warten, bis die Türglocke klingelt – und den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Was manchen monoton erscheinen mag, ist für andere eine sinnstiftende Arbeit. Der Secondhand-Laden Oxfam sucht vor allem im Sommer neue Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren. Manche sind schon seit Jahren dabei.
Seit über 20 Jahren in der Knochenhauerstraße
Zum Beispiel Therese Sobik. Sie engagiert sich seit zwölf Jahren im Laden an der Knochenhauerstraße. Sich selbst sieht sie dabei als „Frau für alles“. „Modeberaterin, Kassiererin, mal Waren aussortieren – eigentlich bin ich überall im Laden tätig“, erklärt sie. Diese Abwechslung mache ihr Spaß – am liebsten sei sie aber bei „ihren Textilien.“
Bereits seit 2004 verkauft der Bremer Oxfam Shop in der Knochenhauerstraße gespendete Secondhand-Kleidung, Accessoires, Deko und Bücher für den guten Zweck. Organisiert wird dabei alles von einem Team aus Ehrenamtlichen. Vor und hinter den Kulissen setze man sich für die Geschicke des Shops und eine gerechtere Welt ein, erklärt Lena Enders, Sprecherin von Oxfam Deutschland. Therese Sobik stieß 2013 zum Team.
„Damit bin ich schon mit am längsten hier. Einige sind aber seit 2004, also seit unserer Eröffnung, dabei“, sagt Sobik. Die Altersspanne reiche dabei von 18 bis 80. Wenn man sich mehrmals die Woche sehe, entstünden vor Ort auch Freundschaften. „Es hat etwas Familiäres, weil das Arbeiten auch anders als in einem normalen Beruf ist“, so Sobik. Wer sich ehrenamtlich engagieren will, muss dabei nicht zwingend über ein Jahrzehnt wie Therese Sobik die Geschicke des Ladens mitgestalten.
Oxfam für einen Sommer – oder länger
„Viele kommen auch nur für ein paar Wochen im Sommer her – da brauchen wir die meiste Hilfe“, erklärt die Sobik. Viele junge Ehrenamtliche seien dann verreist oder anderweitig beschäftigt. Ab vier Stunden pro Woche könne man mithelfen: eine halbe Tagesschicht. Die Gründe, warum sich Menschen bei Oxfam engagieren, seien dabei ganz unterschiedlich, so Sobik.
„Wir haben hier Leute aus allen möglichen Herkunftsländern. Einige kommen hierher und können so besser Deutsch lernen als nur aus einem Buch“, findet Sobik. Für andere sei es ein schöner Zeitvertreib. Sobik selbst war früher als Kundin und Anwohnerin der Knochenhauerstraße regelmäßig im Laden. Irgendwann habe sie sich gedacht: Warum eigentlich nicht selbst mithelfen, statt nur zu spenden?
Spenden sind Willkommen
Wer kleine Dinge spenden möchte, könne einfach vorbeikommen, erklärt Sobik. Bei einem ganzen Nachlass sollte man jedoch vorher anrufen. Genommen wird bei Oxfam alles – außer Elektrogeräte und Möbelstücke. „Am meisten geht die Kleidung weg, da haben wir besonders hohe Qualitätsstandards“, erklärt Sobik in ihrem Element.
Alles, was drei bis vier Wochen nicht verkauft wurde, wird anschließend an verschiedene Organisationen weitergegeben. „Außer es ist besonders schön – dann sagen wir auch gemeinsam: Das hat eine zweite Chance verdient.“ Auch ein Gespür für Trends entwickle man, wenn man so lange hinter dem Tresen stehe. „Armbanduhren, Armbanduhren, Armbanduhren. Die jungen Leute wollen wieder aufs Handgelenk gucken, um die Uhrzeit zu wissen. Ich denke, das hängt mit den Handys irgendwie zusammen“, rätselt Sobik.
Wer Teil dieses Miteinanders werden möchte, ist jederzeit willkommen. Das Team freut sich über helfende Hände – ob für ein paar Wochen oder auf längere Sicht. Interessierte können sich direkt im Shop melden oder eine Mail an ehrenamt@oxfam.de schreiben.







