Bewusstes und auch gezieltes Einkaufen von gut erhaltenen Lebensmitteln, die ansonsten weggeworfen werden würden, kann Verschwendung reduzieren und damit Geld einsparen. Foto: pixabay
Too Good To Go

Klima und Geldbeutel schonen

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Deutsche werfen im Schnitt Lebensmittel im Wert von 372,50 Euro pro Jahr weg.

Seit 2020 sind die Preise für Lebensmittel in Deutschland um rund 30 Prozent gestiegen – sagt das Unternehmen Too Good To Go und beruft sich damit auf Zahlen von Statista. Nach Angaben des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat landen trotzdem jedes Jahr etwa 10,8 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll, wovon 58 Prozent auf private Haushalte entfallen. „Anhand dieser Daten und einem, von uns berechneten, durchschnittlichen Preis von fünf Euro pro Kilo Lebensmittel, verschwendet jede Privatperson also jährlich einen Betrag von 372,50 Euro“, sagt Julia Nikschick, Pressesprecherin von Too Good To Go.

Als die drei häufigsten Gründe stellt das Unternehmen Einkäufe ohne Planung, falsche Lagerung und Unsicherheiten mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum fest. Im Prinzip seien diese Ursachen leicht vermeidbar, ein bewussterer Umgang mit Lebensmitteln lohne sich also, um Geld zu sparen und die Umwelt zu schonen. Mit zehn Prozent verursache Lebensmittelverschwendung nämlich mehr Treibhausgasemissionen als der weltweite Luftverkehr, führt Nikschick aus.

Verlust entlang der Wertschöpfungskette

Ein großer Teil wird zudem weggeworfen, bevor er überhaupt auf den Teller kommt. Nach Angaben des WWF gehen weltweit rund 40 Prozent der produzierten Lebensmittel entlang der Wertschöpfungskette verloren. „Bei einer Pizza mit acht Stücken wären das drei, die sofort im Abfalleimer landen“, veranschaulicht die Pressesprecherin.

Eine kostenlose App von Too Good To Go hilft dabei, diese Verschwendung zu reduzieren: Bürgerinnen und Bürger können für einen Bruchteil des ursprünglichen Verkaufspreises gut erhaltene Lebensmittel vor dem Müll retten – unter anderem aus Restaurants, Hotels, Supermärkten oder Tankstellen.

Verbraucherzentrale bewertet Too Good To Go positiv

„Es ist eine der wenigen Apps, die sich etablieren konnten – zu Recht“, so Marcus Wewer aus dem Vorstand der Verbraucherzentrale Bremen. Die App komme vergleichsweise ohne viel Werbung aus, sei einfach und übersichtlich gestaltet, funktional und die Anbieter seriös. Besonders bei Bäckereien oder Hotelbüfetts überzeuge das Preis-Leistungs-Verhältnis und auch die Anbieter freuen sich, ihre verderblichen Waren nicht direkt entsorgen zu müssen, gibt die Verbraucherzentrale an und kommt so insgesamt zu einer positiven Bewertung von Too Good To Go.

„Im Durchschnitt liegt der Preis für das gerettete Essen bei der Hälfte des regulären Verkaufspreises oder sogar darunter. Das macht die Nutzung der App nicht nur zu einem konkreten Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung, sondern auch zu einer attraktiven Möglichkeit, gutes Essen zu einem deutlich günstigeren Preis zu erhalten“, erklärt Nikschick.

Lebensmittel in Überraschungstüten

Die teilnehmenden Partnerläden verpacken dazu Obst, Gemüse, Backwaren, warme und kalte Speisen und vieles mehr in Überraschungstüten. Menge und Inhalt richten sich dabei nach dem, was jeweils übrig geblieben ist, variieren also. Käuferinnen und Käufer können die Tüten dann innerhalb eines vorgegebenen Zeitfensters abholen. Eine Provision des Preises geht dabei auch an Too Good To Go.
„Jede gerettete Überraschungstüte hat eine messbare Auswirkung“, sagt die Pressesprecherin. Vermiedene CO₂-Äquivalente, Wasser, Energie sowie eingespartes Geld werden den Nutzenden direkt im persönlichen Profil angezeigt.

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