„Wenn wir jetzt nicht unsere Stimme erheben, haben wir bald vielleicht nicht mehr die Möglichkeit dazu. Wir können also nur an die gesamte Community und Allys (Anmerkung der Redaktion: nicht-queere Unterstützende) appellieren, gemeinsam mit uns auf die Straße zu gehen und am 23. August ein wichtiges Zeichen für Akzeptanz und Toleranz und gegen Queer- sowie Menschenfeindlichkeit zu setzen“, sagt der Pressesprecher Jermaine Greene vom Christopher Street Day (CSD) Bremen. Und weiter: „Unsere Sichtbarkeit ist kein Zirkus – sie ist lebensnotwendig.“
20.000 Teilnehmende bei CSD Bremen erwartet
Seit Jahren setzen die farbenfrohen Demonstrationen des Christopher Street Days ein Zeichen für Solidarität, Rechte und Sichtbarkeit der queeren Community und formulieren politische Forderungen für eine inklusivere Gesellschaft. Die Anzahl der Teilnehmenden in Bremen hat sich nach Angaben des CSD-Teams von 2022 (etwa 12.000) bis 2024 (etwa 23.000) beinahe verdoppelt. Auch in diesem Jahr werden über 20.000 Teilnehmende erwartet. Der CSD am Samstag, 23. August, trägt das Motto: „Pride must go on! Gemeinsam. Laut. Für Alle.“
Nach den politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in diesem Jahr sei es besonders wichtig, sich jetzt erst recht zu engagieren. Gewalt gegen queere Personen habe es zwar schon immer gegeben, das Team nehme aktuell aber einen Rechtsruck wahr. Bereits jetzt, aber auch auf lange Sicht, trage diese Verschiebung zu zunehmender Diskriminierung und Gewalt gegenüber der LGBTIQA+ Community bei, warnt Greene.
Ein starker Fokus liege also erneut auf der Sicherheit aller Demonstrierenden: „Damit dies gewährleistet ist, sind wir regelmäßig mit den entsprechenden Behörden im Austausch. Hierbei wurden wie jedes Jahr auch Anpassungen in unserem Sicherheitskonzept vorgenommen“, berichtet der Pressesprecher. Das Team von L‘Unita Awareness, erkennbar an lila Westen, wird sich zusätzlich um das Wohlbefinden aller Anwesenden kümmern.
Die Demonstration startet um 12 Uhr am Altenwall/Tiefer, wobei die übliche Route bestehen bleibt. Im Anschluss wird es auf zwei Bühnen eine Kundgebung entlang der Straße Am Wall geben. Im Fokus stehen politische Botschaften – durch Redebeiträge ebenso wie durch künstlerische Performances. Ein Teil der queeren Szene Bremens wird hierzu informieren und für die eigene Sache eintreten.
„Für die konkreten Umsetzungen braucht es jetzt noch Personen, die in allen Bereichen mit anpacken“, sagt Greene. Jede helfende Hand sei nützlich, egal, ob mit Kenntnissen im Marketing, Handwerk, in der Technik oder einfach mit der Bereitschaft, sich Dinge anzueignen.
Mehr Infos und Kontakt unter info@csd-bremen.org oder 0421 / 40 88 80 50.
Programm vom 5. bis zum 23. August
In den Wochen vor dem CSD gibt es ein Rahmenprogramm mit Aktionen, Ausstellungen, Diskussionen und Kulturveranstaltungen.
Ein Filmabend am Dienstag, 5. August, wird die Pride-Wochen eröffnen. Das Open Air Kino startet um 20 Uhr im Kukoon im Park. Von Bingo bis Tanzen ist anschließend bis zur Demonstration am 23. August an jedem Tag mindestens eine Veranstaltung geplant. Eine vollständige Übersicht der zahlreichen Events findet sich unter csd-bremen.org im Internet.







