Die Achse existiert nicht mehr. Mit Anthony Jung, Milos Veljkovic und Marvin Ducksch haben in der Transferphase nicht nur Leistungsträger den Verein verlassen, sondern auch Identifikationsfiguren – gemeinsam brachten sie es auf mehr als 16 Jahre Vereinszugehörigkeit. Mittelfeldspieler Romano Schmid gilt weiterhin als Verkaufskandidat. In ihre Stollenschuhe sollen nun Neue treten: Durch Transfers wurden einige kostspielig verpflichtet, andere stammen aus der eigenen Jugend.
Im Tor bleibt alles gleich – oder?
Nachdem Coach Horst Steffen ein offenes Rennen um die Nummer eins im Tor ausgerufen hatte, bestätigte er in dieser Woche, dass Michael Zetterer weiterhin im Kasten stehen wird. Zwischen den Pfosten bleibt also alles wie gehabt, davor jedoch nicht. Mit Veljkovic und Jung haben zwei gestandene Spieler den Verein verlassen, Mitchell Weiser fällt mit einem Kreuzbandriss lange aus. Mit Maximilian Wöber haben die Verantwortlichen auf Leihbasis einen Spieler verpflichtet, der mit 27 Jahren bereits auf eine bewegte Karriere zurückblicken kann – Stationen unter anderem in Salzburg, Amsterdam, Sevilla, Mönchengladbach und Leeds.
Transfers in der Defensive
Der Österreicher hat, wie Leiter Profifußball Peter Niemeyer betont, sein Können bereits an verschiedenen Stationen unter Beweis gestellt – über den Vereinsfußball hinaus auch in der österreichischen Nationalmannschaft. Von dort kennen sich der Linksfuß und Werder-Kapitän Marco Friedl schon seit der U15. Jahre später schafften beide gemeinsam den Sprung ins A-Team. Bei Werder könnten sie in der kommenden Saison häufig Seite an Seite auflaufen. Steffen setzte Wöber bislang meist auf der Linksverteidigerposition ein – direkt neben Friedl.
Aus der U19: Karim Coulibaly und Patrice Covic
Eine weitere Alternative könnte Karim Coulibaly werden. Der 18-Jährige spielte in der vergangenen Saison noch für die U19. „Ich bin sehr positiv überrascht von Karim“, erklärte Friedl am Rande des Trainingslagers. Der Innenverteidiger sei für sein Alter bereits sehr weit, so Friedl weiter. Im Testspiel gegen Udinese Calcio wurde Coulibaly eingewechselt und erhielt den Vorzug vor Julian Malatini – möglicherweise ein Fingerzeig für die kommende Saison.
Seine ersten Bundesligaminuten könnte bald auch ein weiteres Talent der letztjährigen U19 sammeln: Patrice Covic. Über die Bedeutung von Testspielen lässt sich bekanntlich streiten, doch wurde der Sohn der Bundesligalegende und ehemaligen Hertha-Trainers Ante Covic immer wieder in der vermeintlichen A-Elf eingesetzt.
Transfers in der Offensive
Mit den Abgängen von Marvin Ducksch und Oliver Burke wird die Offensive der Grün-Weißen kräftig durcheinandergewirbelt. Auch André Silva verließ den Verein nach seiner Leihe. Medienberichten zufolge arbeitet Werder an einer festen Verpflichtung, Vollzug wurde jedoch noch nicht vermeldet (Stand: 13.08.). Ein anderer Offensivspieler ist dagegen bereits da: Samuel Mbangula.
Für 10 Millionen Euro wechselte der Belgier an die Weser – der zweitteuerste Transfer der Vereinsgeschichte. Er kam von Juventus Turin, wo er in 23 Spielen auf sieben Scorerpunkte kam. Im Anschluss an das Testspiel erklärte Steffen über sein Debüt: „Er hat sich den Menschen präsentiert und es war zu sehen, was er kann.“
Abgeschlossen sind die Planungen damit noch nicht. Weitere Transfers sollen Folgen: laut Sportchef Clemens Fritz schaut man sich weiterhin in der Offensive um sowie auf der Außenverteidigerposition.







