Der Mieter-Stammtisch tagt monatlich einmal im Kulturzentrum Kleinbahnhof (KUZ) zum Erfahrungsaustausch, wenn es um Mängel in Mietwohnungen geht. Foto: Fricke
Osterholz-Scharmbeck

Mieter fordern Auskunft

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Mieter-Stammtisch berät über Mängel und Mietsicherheit beim Insolvenzverwalter

Wenn es um Mängel in Mietwohnungen geht, gibt es Hilfe beim Mieter-Stammtisch. Hier helfen sich Mieterinnen und Mieter gegenseitig. Beim 19. Mieter-Stammtisch im Kulturzentrum Kleinbahnhof (KUZ) trafen sich Bewohner der Magnus-Achte-Mietwohnungen an der Käthe-Kollwitz-Straße, der Leipziger Straße sowie der Mozart- und Beethovenstraße. Alle berichteten von unhaltbaren Zuständen in ihren Wohnungen, zum Beispiel von Schimmelpilz-Befall, undichten Fenstern, defekten Eingangstüren und kaputten Heizungen. „Ein Mitbewohner konnte wochenlang nicht duschen“, erzählte eine Mieterin aus der Käthe-Kollwitz-Straße. Eine andere Bewohnerin des Miethauses besorgte sich einen Luftentfeuchter, nun sorgt sich die über 80-Jährige über die erhöhten Stromkosten. Zahlreiche Wohnungen würden leer stehen, war zu erfahren.

Schäden an technischen Einrichtungen und Vernachlässigungen des Wohnumfeldes sind Dauerthemen beim Mieter-Stammtisch, berichtete Mitorganisator Eckhard Schlöbcke. Wahrscheinlich sei der Aufwand der Reparaturen extrem hoch, da die Zwangsverwaltung nur begrenzte, minimale Notmaßnahmen veranlasst. Bei Anrufen bei der Hausverwaltung würde sich niemand melden, beklagte eine betroffene Mieterin. „Es ist bedauerlich, dass der Vermieter nicht die Situation der Menschen in den maroden Wohnungen beachtet“, beklagte eine Bewohnerin des Mietshauses an der Käthe-Kollwitz-Straße.

Schwerpunktthema beim jüngsten Mieter-Stammtisch waren Informationen zur Erstattung der Mietsicherheit, auch Kaution genannt, beim Auszug aus einer der Magnus-Achte-Wohnungen. Die Mietsicherheiten wurden meistens vor vielen Jahren eingezahlt. Nach mehreren Eigentümerwechseln tauchten nun Fragen nach der vorgeschriebenen sicheren Anlage auf. „Mieter befürchten, dass ihr Geld beim Auszug nicht im vollen Umfang plus Verzinsung zur Verfügungen stehen könnte“, erklärte Schlöbcke. Er verteilte deshalb vorformulierte Musterbriefe, die an Ludolfs Insolvenzverwalter in Walsrode gerichtet sind. Damit könne nun jeder einzelne Mieter den Zwangsverwalter Ludolfs der Magnus Achte Immobilienverwaltung in Osterholz-Scharmbeck und Schwanewede nach der aktuellen Anlageform und Höhe der Kaution befragen. Die Anwesenden erhielten dazu ein Merkblatt über Mietsicherheit, das sie als Mieter über den umfassenden Auskunftsanspruch bezüglich der gezahlten Kaution informierte.

Im Brief bitten die Betroffenen um Auskunft zur Anlage ihrer Mietsicherheit für ihre Wohnung. Nach Eigentümerwechseln und wirtschaftlichen Unregelmäßigkeiten beim letzten Eigentümer wollen die Mieter Näheres über Anlageformen, Kontonummer und Angabe des Bankinstituts sowie die aktuelle Höhe des Kautionsguthabens erfahren. Wenn keine Reaktion auf den Brief erfolge, gebe es die Möglichkeit, die Mietsicherheit von der Kaltmiete abzuziehen, „dann gerät der Zwangsverwalter unter Druck“, so Schlöbcke. Zwangsverwalter seien zur Auskunft über die ordnungsgemäße Anlage der Kaution verpflichtet, informierte Schlöbcke die betroffenen Mieter.

Der Mieter-Stammtisch findet einmal monatlich statt, der nächste Termin ist am Donnerstag, 18. September, 18 bis 19.30 Uhr im KUZ, Am Kleinbahnhof 1 in Osterholz-Scharmbeck.

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