Pro
Marco Lübke
Innenpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion in der Bremischen Bürgerschaft

Foto: CDU Bremen
Im Einsatz entscheiden Sekunden. Bei einem Messerangriff die Pistole ziehen? Das kann tödlich enden. Der Schlagstock? Oft zu kurz, zu riskant. Der Taser aber: ein Stromstoß, Sekundenstarre, Leben gerettet – das des Opfers, das des Täters, das des Polizeibeamten und das von Umstehenden. Darum ist der Pilotversuch der Bundespolizei am Bremer Hauptbahnhof richtig. Er kann zeigen, wie sich gefährliche Situationen entschärfen lassen, ohne Menschenleben zu riskieren. Die Bundespolizei macht vor, was Bremen verschläft: testen, anwenden, Erfahrungen sammeln. Auch andere Bundesländer haben das längst begriffen. Nur Bremen streitet, zaudert, blockiert. Die SPD will, Grüne und Linke verhindern. Währenddessen sind unsere Polizistinnen und Polizisten im Streifendienst weiter ohne Taser unterwegs. Wer die Arbeit der Einsatzkräfte ernst nimmt, muss sie auch so ausrüsten, wie es die Lage verlangt. Der Taser ersetzt nicht die Schusswaffe, aber er verringert das Risiko, dass sie zum Einsatz kommt.
Contra
Nelson Janssen
Vorsitzender und innenpolitischer Sprecher der Linken in der Bürgerschaft

Foto: Cosima Hanebeck/ Die Linke
Distanzelektroimpulsgeräte sind potentiell tödliche Waffen. Auch deshalb wird sie nur als milderes Mittel im Vergleich zum Schusswaffengebrauch genannt.
Polizeiliche Facheinschätzungen betonen aber, dass der Taser kein Ersatz für die Schusswaffe ist, weil er in einer lebensbedrohlichen Situation nicht zuverlässig genug funktioniert.
Daher ist die Behauptung, der Schusswaffengebrauch werde reduziert, schlicht falsch.
Sicher ist aber, der Taser wird vor allem gegen Menschen eingesetzt, die zur Hochrisikogruppe zählen, nämlich Menschen in psychischen Ausnahmesituationen.
Die Aus- und Weiterbildung zum Umgang mit Menschen, die sich in Ausnahmesituationen befinden, ist die bessere Lösung.
Es gibt in Bremen Einsatzeinheiten der Polizei, die in besonderen Einsatzlagen hinzugerufen werden und über Taser verfügen.
Eine Ausweitung dieser Praxis ist für uns deshalb nicht vorstellbar.







