Sie fahren mit Kameras und Sensoren auf dem Dach an Parkplätzen vorbei und prüfen, ob Autos zu lange oder illegal auf der Fläche stehen: Scan-Cars, wie sie jetzt in Baden-Württemberg ausprobiert werden. „Das Ganze ist ein Test, den wir selbstverständlich mit großem Interesse beobachten. Wir haben im Blick, welche Erfahrungen andere damit machen“, sagt René Möller, Sprecher von Innensenator Ulrich Mäurer.
Ob der Einsatz solcher Fahrzeuge eventuell günstiger als der weiterer Mitarbeiter sei konnte die Behörde bisher noch nicht bestätigen. Auch nicht, was ein solches Fahrzeug in Bremen können und kosten dürfe.
Zu wenig Überwacher
„Bremen braucht mehr Verkehrsüberwachung“, beklagt der Bürgerschaftsabgeordnete und verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Ralph Saxe. „Es gibt nur 22 Überwacherinnen und Überwacher.“ Das sei im Vergleich zu anderen Großstädten viel zu wenig. „Wir setzen uns sehr dafür ein, dass wir mehr mobile Geschwindigkeitsblitzer anschaffen. Natürlich sind auch die Scanner, die man in anderen Städten ausprobiert interessant.“
Wenn diese Art der Parkraumüberwachung praxistauglich sei, solle man sie auch anwenden, so Saxe weiter.
Pilotprojekte zeigen Effizienz
Bei einem Pilotprojekt in Hohenheim wurde seit Mai 2025 die digitale Parkraumkontrolle getestet. „Aufgrund der bereits vorhandenen Parkscheinautomaten mit Kennzeicheneingabe bot das Gebiet die idealen Voraussetzungen für einen schnellen Versuchsstart“, teilt das Verkehrsministerium in Baden-Württemberg mit.
Dadurch konnte bereits wenige Wochen nach Inkrafttreten des Landesmobilitätsgesetzes mit den Kontrollfahrten begonnen werden. Die Erfolgsmeldung: „Die Steigerung der Effizienz der Kontrollen konnte im Versuch eindrucksvoll bewiesen werden. Das Gebiet wurde an den Testtagen dreimal täglich kontrolliert.“
Scan-Cars benötigen weniger Zeit
Dabei zeigte sich laut Mitteilung, dass das Fahrzeug je Kontrollfahrt etwa eineinviertel Stunden benötigte, während eine Fußstreife bis zu sieben Stunden aufwenden musste. Dies entspräche einer rund sechsfachen Effizienzsteigerung. Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann: „Selbst auf den eher verstreuten Parkflächen an der Universität Hohenheim konnten wir schon eine massive Effizienzsteigerung sehen.“
Gerade dort, wo Beeinträchtigungen durch falsch geparkte Fahrzeuge am größten sind, könnten Scan-Cars für mehr Effizienz bei der Kontrolle sorgen. Weitere Modellversuche sind geplant. Die Ergebnisse sollen in einem Leitfaden gebündelt und allen Kommunen zu Verfügung gestellt werden, um eine zügige Einführung zu unterstützen.
Die Extern Parkraumgesellschaft Baden-Württemberg testete zudem zusammen mit dem Dienstleister DCX Innovations auch das Datenmanagement. Hierbei wurde das Zusammenspiel zwischen Parkscheinautomat, Kamera-Daten und Speichersystemen einem Praxistest unterzogen. „Der Datenschutz wurde durch Kennzeichenverschlüsselungen und Unkenntlichmachung von Personen sichergestellt“, so das Ministerium weiter.







