Der BUND Bremen weist darauf hin, dass es rund um Bremen den Verdacht auf erste Ausbrüche der Vogelgrippe unter Kranichen gibt. Im Landkreis Rotenburg sind beispielsweise in den vergangenen Tagen mancherorts tote Kraniche in Vorgärten, Straßengräben oder in Wäldern entdeckt worden. Da, wie vom BUND gerade erst beobachtet, über Bremen derzeit viele Kraniche unterwegs sind, sind auch in der Hansestadt Totfunde möglich.Die durch Influenzaviren übertragene Vogelgrippe wird auch als Geflügelpest bezeichnet und betrifft neben wilden Wasservögeln auch die Hausgeflügelbestände wie Hühner und Puten.
Tot aufgefundene Tiere sollte man melden
Der BUND appelliert an alle Bürger, tot aufgefundene Tiere nicht anzufassen und Haustiere davon fernzuhalten. Vielmehr sollten die Standorte der toten Kraniche gespeichert und bei der zuständigen Naturschutzbehörde gemeldet werden.
Die Vogelgrippe setzt den Kranichen zu
Ornithologen haben an den Schlafplatzgewässern der Kraniche auffälliges Verhalten beobachtet: Die Tiere waren sehr unruhig und wechselten in der Nacht oft ihre Position. Tagsüber dagegen würden viele Vögel ihre Schlafplätze erst sehr spät verlassen. Einzelne Tiere waren offenbar zu schwach zum Auffliegen. Ähnliche Beobachtungen erreichten den BUND Bremen auch aus den Rastgebieten in der Diepholzer Moorniederung. „Wenn es richtig schlimm kommt, wird dieser Winter der Kranichpopulation auf der westeuropäischen Zugroute ziemlich zusetzen“, fürchtet Martin Rode, Geschäftsführer des BUND Bremen. „Im Winter 2023/24 hat es eine ähnliche Entwicklung bereits auf der Ostroute der Kraniche gegeben. Damals sind allein in Ungarn mehrere Zehntausend Kraniche verendet.“

Im Teufelsmoor kann man die Kraniche sehr gut beobachten, wenn sie am Tag auf abgeernteten Feldern Nahrung suchen. Foto: Bollmann
Die Moore sind wichtige Überwinterungsflächen für die Kraniche
Die Kraniche befinden sich gerade auf dem Herbstzug in ihre Winterquartiere. Die Moore und feuchten Niederungen rund um Bremen stellen wichtige Überwinterungsflächen für die Kraniche dar. Östlich von Bremen rasten Tausende von Kranichen in der Teufelsmoor-Wümmeniederung zwischen Bremervörde, Osterholz-Scharmbeck, Bremen und Rotenburg. Westlich von Bremen ist ein Rastschwerpunkt in der Diepholzer Moorniederung. Dort pendeln die Kraniche täglich zwischen ihren Nahrungsflächen auf Wiesen und Äckern und ihren Schlafplätzen, in der Regel auf großflächig flach überstauten Moorflächen, die zumeist als Naturschutzgebiete ausgewiesen sind. Auch in der Wümmeniederung zwischen Bremen-Borgfeld und Fischerhude halten sich viele Kraniche auf. mb







