Der El Transcantábrico Gran Lujo fährt von San Sebastián nach Santiago des Compostela. Fotos: Christina Letzeisen
Zugreise

Ein Hauch Orient-Express inklusive

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Nostalgie pur: Mit dem El Transcantábrico Gran Lujo auf Schienenkreuzfahrt entlang der Nordküste Spaniens.

Es knackt im alten Parkett, leise klirren Gläser, und im Salonwagen flackert das Licht der Messinglampen über den bezogenen Sesseln. Wer den El Transcantábrico Gran Lujo betritt, steigt nicht einfach in einen Zug – er betritt eine Bühne. Die wenigen Reisenden – kaum mehr als eine kleine Gesellschaft – fühlen sich augenblicklich in eine andere Zeit versetzt: ein Hauch von Orient-Express, eine Spur von Agatha Christie.

Der Transcantábrico Gran Lujo: Ein rollendes Juwel entlang Spaniens Küste.

Unterwegs im Norden Spaniens

Kein Wunder, der legendäre Zug diente dem rollenden Hotel als Vorbild. Während draußen die Atlantikküste vorbeizieht, dominiert drinnen die Atmosphäre der 1920er Jahre – mondän und geheimnisvoll zugleich.

Acht Tage dauert diese Reise, knapp 1.000 Kilometer entlang des Atlantiks durch den grünen Norden Spaniens, von San Sebastián bis ins galicische Santiago de Compostela.

Die Strecke führt durch Baskenland, Kantabrien, Asturien, Kastilien und León – eine Reise, die sich wie ein Roman in Kapiteln entfaltet.

Die Suiten sind elegante Rückzugsorte mit Blick auf die vorbeiziehende Landschaft.

Jedes Kapitel erzählt von Orten, die unterschiedlicher nicht sein könnten: das glitzernde Bilbao mit seinem Guggenheim-Museum, die mittelalterliche Anmutung von Santillana del Mar, das elegante Santander, das lebendige Oviedo und die raue Seestadt Gijón.

Später folgen Luarca und die einsame Schönheit Galiziens, wo die Wellen des Atlantiks unermüdlich an die Klippen schlagen.

Exklusives Erlebnis

Der Zug selbst ist ein rollendes Luxus-Hotel. In den restaurierten Pullmanwagen erinnern Intarsien, dunkles Holz und goldene Details an eine Epoche, als Reisen noch ein Ritual war.

Der Salonwagen mit den Panoramafenstern ist das Herz des Zuglebens.

Wo früher Etagenbetten standen, erwartet die Reisenden heute Deluxe-Suiten mit Wohn- und Schlafraum, eigenem Bad und Panoramafenstern. Nur maximal 28 Gäste finden hier Platz – Exklusivität in Reinkultur.

Das Leben an Bord pendelt zwischen stillen Momenten und lustiger Gesellschaft. Wer mag, zieht sich in die Kabine zurück, lässt den Blick über Strände, Hügel und Dörfer gleiten und lauscht dem Rhythmus der Räder.

Zu später Stunde locken der Panoramawagen mit Sofas vor endlosen Fenstern oder der Pub-Wagen, in dem Live-Musik, Tanz und das ein oder andere Glas Cava die Abende begleiten.

Gaumenfreuden an Bord

Exquisite Menüs machen die Fahrt auch zu einem Fest für die Sinne.

Und dann ist da noch das Essen – vielleicht die heimliche Hauptrolle dieser Reise. Schon das Frühstück, im Restaurant des Zuges mit Blick auf die Strecke, ist ein kleines Fest.

In den mehrgängigen Menüs am Mittag und am Abend spiegelt die kulinarische Seele Nordspaniens wider: fangfrischer Fisch in Kantabrien, Apfelwein-Tradition in Asturien, zarte Fleischgerichte aus Kastilien – dazu immer passende Weine. Auch außerhalb des Zuges speisen die Gäste in sorgfältig ausgewählten Häusern – Sterne-Restaurants eingeschlossen.

Am Ende ist der El Transcantábrico Gran Lujo weit mehr als ein Transportmittel. Er ist eine Zeitmaschine, ein rollender Salon, der die Vergangenheit mit der Gegenwart verwebt.

Eine Reise für all jene, die glauben, dass man das Leben nicht nur von Station zu Station, sondern von Augenblick zu Augenblick erfahren sollte – stilvoll, genussvoll und mit einem Hauch von Geheimnis.

Informationen

Mehr Infos zu Zugreisen durch Nordspanien gibt es bei www.lernidee.de.

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