Allein auf weiter Flur: Mit Yukinari Sugawara steht dem SVW vor dem Spiel gegen Heidenheim nur noch ein nomineller Außenverteidiger zur Verfügung.Foto: nordphoto GmbH / Straubmeier Allein auf weiter Flur: Mit Yukinari Sugawara steht dem SVW vor dem Spiel gegen Heidenheim nur noch ein nomineller Außenverteidiger zur Verfügung. Foto: nordphoto GmbH / Straubmeier
Werder Bremen

Knapp, knapper, am knappsten

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Kadersorgen: Sechs Abwehrspieller fallen gegen den 1. FC Heidenheim aus

Mitchell Weiser, Olivier Deman, Maximilian Wöber, Niklas Stark, Felix Agu – die Ausfallliste in der Defensive des SV Werder Bremen, insbesondere auf den Außenbahnen, ist lang. Unter der Woche kam mit Isaac Schmidt der nächste hinzu. Das stellt Cheftrainer Horst Steffen vor dem Spiel gegen Heidenheim vor Herausforderungen.

Abwehrsorgen bei Werder

Die Verteidigung, mit der Werder um 15.30 Uhr in Heidenheim antreten will, stellt sich dementsprechend fast von selbst auf. Karim Coulibaly und Marco Friedl gelten als gesetzt. Eine der Außenbahnen soll Yukinari Sugawara übernehmen – der letzte nominelle Außenverteidiger im Kader. Bei der Frage, wer auf die andere Seite rückt, will sich Horst Steffen nicht in die Karten schauen lassen: „Es gibt mehrere Optionen, und wie immer sage ich nicht, welche ich präferiere.“

So oder so wird ein Spieler auf einer ungewohnten Position zum Einsatz kommen. Wie lange Isaac Schmidt ausfällt und wie stark die knappe Kadersituation auf den defensiven Außenbahnen spürbar wird, kann Steffen noch nicht sagen: „Grundsätzlich fühlt es sich aber so an, dass es nur für diese Woche nicht reicht.“

Weitere spannende Frage: Wer steht bei Werder im Tor? Mio Backhaus kehrte in dieser Woche nach seiner Verletzung ins Training zurück. An seinem Status als Nummer 1 ließen die Werder-Verantwortlichen keinen Zweifel, obwohl Vertreter Karl Hein Sowohl bei der Niederlage in München als auch beim Sieg gegen St. Pauli mit starken Leistungen überzeugt hatte. Ob Backhaus für das Spiel überhaupt zur Verfügung steht ist indes noch unklar: „Wir haben noch zwei Trainingseinheiten, die beide notwendig sind, um zu sehen, wie der Stand der Dinge ist“, sagt Steffen. Gleiches gelte für Jens Stage.

Steffen gegen Schmidt – aus Relegation wird Bundesliga

Während das vergangene Aufeinandertreffen zwischen den Vereinen mit 4:1 deutlich zugunsten des SVW ausfiel, hat Steffen sicherlich noch eine Rechnung offen. Mit der SV Elversberg scheiterte er in der vergangenen Saison knapp in der Relegation gegen den 1. FC Heidenheim. „Natürlich sind mir beide Spiele noch sehr präsent“, sagt Steffen. Allerdings fokussiere er sich jetzt auf die anstehende Aufgabe. „Es wird anspruchsvoll sein, es wird eine Leidenschaft sein, die Heidenheim mitbringt, und wir müssen dagegenhalten“, prophezeit Steffen. Sein Ziel: nach dem Sieg gegen St. Pauli Konstanz in das Team bringen.

In ihrem dritten Bundesliga-Jahr zieren die Heidenheimer aktuell das Ende der Tabelle. Einem 2:1-Sieg am fünften Spieltag gegen Augsburg stehen fünf Niederlagen gegenüber. Keine davon fiel allerdings höher als mit zwei Toren Unterschied aus, obwohl Top-Teams wie Dortmund und Leipzig zu den Gegnern zählten.

Das zeigt: Die Truppe von Frank Schmidt ist weiterhin in der Bundesliga konkurrenzfähig. Nur vier Treffer auf der Habenseite des Torverhältnisses zeigen das größte Manko der Mannschaft auf: die fehlende Torgefahr. Umgekehrt gilt aber auch. Die Heidenheimer Abwehr um Dauerbrenner und Kapitän Patrick Mainka, der seit dem Aufstieg in allen 74 Heidenheimer Partien von Anfang bis Ende auf dem Platz stand, ist weiterhin schwer zu knacken.

Wann wird Boniface ein Faktor bei Werder?

Einer, der dafür sorgen könnte, ist Victor Boniface. „Er hat sich unglaublich geärgert, als er gegen St. Pauli das Tor nicht gemacht hat“, so Steffen. Gleichzeitig lobt er seine Integration ins Team: „Er hat auch das Bedürfnis, junge Spieler mitzunehmen.“ Wie nah Boniface an der Startelf ist, lässt Steffen aber offen.

 

Von Philipp Behrbom und Robert Lürssen

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