Ein Blick in den Garten kann für Bremerinnen und Bremer mitunter traurig sein. Der Herbst ist da, die Bäume verlieren ihre Blätter – also zusammenharken und verteilen, oder ab in die Biotonne. Doch wohin mit der übrig gebliebenen Pflanzerde aus dem Sommer? Falsch wäre es, sie in die braune Tonne zu werfen. Die gehört nämlich auf den Recyclinghof. Generell landet in der Biotonne vieles, was dort eigentlich nicht hingehört.
Keine gute Biomüll-Qualität
Die Bremer Stadtreinigung (DBS) bewertet den Bremer Biomüll derzeit mit der Qualitätsnote 3,3 von 5 – das soll besser werden, erklärt DBS-Sprecherin Chantal Kratz. Der Grund ist die zum 1. Mai in Kraft getretene Bioabfallverordnung des Bundes. Sie schreibt vor, dass nur noch maximal 0,5 Prozent Kunststoffe im Biomüll enthalten sein dürfen. „Es kann dazu kommen, dass die Verwertungsanlagen den Bremer Biomüll abweisen und dieser nachsortiert werden muss, wenn zu viele Fremdstoffe darin sind“, so Kratz. Das führe zu höheren Kosten für die Biomüllentsorgung.
Mit einer großen Informations- und Aufklärungskampagne will DBS die Bremerinnen und Bremer sensibilisieren. Seit Mai 2025 klärt DBS die Haushalte darüber auf, wie Biomüll richtig getrennt wird. Zudem sollen ab Ende November auf den Recycling-Stationen auch Papiertüten für Bioabfälle verkauft werden, um erneut den Fokus auf das Thema „Kein Plastik im Biomüll“ zu legen.
Biotonne falsch gefüllt? ab Januar gibt es gelbe Karten
Ab dem 1. Januar 2026 will DBS gelbe Karten verteilen, wenn sich nichts ändert, betont Sprecherin Chantal Kratz. Die Vorbereitungen für die Kontrollphase laufen derzeit innerhalb der Stadtreinigung. Bis Mitte 2026 sollen dann Biomüll-Kontrollen im gesamten Stadtgebiet durchgeführt werden. Eigenes Personal sei dafür nicht notwendig – die Kontrollen würden mit technischen Hilfsmitteln während der regulären Leerungsfahrten erfolgen, erklärt Kratz. „In der Verwarnphase wird der Bioabfall während der Schüttung in das Müllfahrzeug gescannt und der oder die Fahrerin bekommt direkt das Ergebnis.“
Im Anschluss beginne die Kontrollphase, erklärt Kratz. Der Scan werde dann vor der Leerung durchgeführt, „und falsch befüllte Tonnen bleiben stehen“, so Kratz. „Die Tonnenbesitzerinnen und -besitzer haben dann verschiedene Möglichkeiten: Entweder sie sortieren ihren Biomüll nach oder lassen ihn kostenpflichtig leeren“, erklärt sie weiter. Zahlen müssen in diesem Fall die Eigentümer der Tonne.
Abfallgebühren steigen
Wenn verschiedene Mietparteien sich eine Biotonne teilen, kann eine falsche Füllung durch eine Person dazu führen, dass die Tonne stehenbleibt. Das Stehenlassen der Tonne als Kollektivstrafe bleibt dann nicht aus. Alle müssen gemeinsam auf die Qualität ihres Mülls achten. „Jeder Eigentümer- und Mieterwechsel muss der Bremer Stadtreinigung mitgeteilt werden“, betont Kratz. Automatisch passiert dies nicht. Nur so kann sichergestellt werden, dass im kostenpflichtigen Leerungsfall die Rechnung auch an die richtige Person geht.
Die Müllgebühren steigen im kommenden Jahr ohnehin. Die Grundgebühr wird von 53,50 Euro auf 59,50 Euro pro Jahr angehoben. Auch die Leistungsgebühren für die Leerung der einzelnen Tonnen steigen.






