Schadet Bremer Weg für mehr Wohnungen dem Klima?

Pro
KLAUS PRIETZEL
Landesvorsitzender des Bundes für Umwelt und Naturschutz BUND in Bremen

Foto: Wingrat/BUND

Auch der BUND findet es wichtig, dass es in Bremen mehr bezahlbare Wohnungen vor allem für Haushalte mit niedrigem Einkommen gibt. Wenn aber jetzt beim Bremer Weg Energiestandards gesenkt werden, verschlimmert das die Klimakrise. Beim Heizen werden mehr Klimagase ausgestoßen als nötig. So müssen dann vor allem Geringverdiener mehr Heizkosten bezahlen als bei höherem Energiestandard. Die größere Klimagefahr birgt aber der Neubau, weil die Produktion von Beton und Baustahl in riesigem Umfang Treibhausgase erzeugt, weshalb der Bausektor einer der größten Klimakiller ist. Und es besteht die Gefahr, dass durch beschleunigte Bauverfahren zu viel neu und zu groß gebaut wird. Der Bremer Weg erleichtert aber auch den Umbau im Bestand. Wenn dort mehr Wohnraum geschaffen würde, wäre das besser für das Klima.

Contra
Özlem Ünsal
Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung der Hansestadt Bremen

Foto: Marcus Schmidt

Der Bremer Weg schadet keineswegs dem Klima, das Gegenteil ist der Fall. Von nun an werden Ressourcen sinnvoller genutzt.
Wir senken Baukosten nicht durch schlechtere Standards, sondern durch klügere Planung: Kompaktere Gebäude, weniger Flächenverbrauch, langlebige Konstruktionen – das trägt auch aktiv zum Klimaschutz bei. Gerade das Bauen mit Maß heißt, Ressourcen bewusst einzusetzen, statt sie zu verschwenden.
Wer heute nichts mehr baut, weil die Kosten explodieren, schafft neue soziale Probleme, aber keine ökologische Lösung. Der Bremer Weg sorgt dafür, dass bezahlbarer Wohnraum für das Gemeinwohl entsteht, ohne neue Flächen zu versiegeln oder Energie zu verschwenden. Kurz gesagt: Der Bremer Weg vereint Klimaschutz und soziale Verantwortung.